Forschung
Theoretische Grundlagen, Umsetzungsformen, Voraussetzungen und Gelingensbedingungen, wiederkehrende Struktur- und Ablaufmuster, Themenschwerpunkte und andere Aspekte der Kommunalen Präventionsarbeit sind in den letzten Jahren in verschiedenen Forschungsprojekten, insbesondere im Rahmen der zivilen Sicherheitsforschung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), vertieft worden.
An dieser Stelle werden Forschungsprojekte mit Themenbezug zur Kommunalen Prävention vorgestellt:
Partner
Bergische Universität Wuppertal
Fakultät für Maschinenbau und Sicherheitstechnik
Fachgebiet Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Objektsicherheit
Skizze
Ziel des Projekts KoSID ist es, durch wissenschaftliche Begleitung festzustellen, mit welchen abgestimmten Maßnahmen der Stadtplanung, der sozialen Arbeit, der Verkehrsbetriebe, der Wirtschaft wie auch der Sicherheitsbehörden in einem neu gestalteten urbanen Raum zielgerichtet agiert werden kann.
Die sicherheitsverantwortlichen Akteure der kommunalen Ordnungspartnerschaft entwickeln dabei gemeinsam mit dem lokalen Einzelhandel zielführende Maßnahmen zum Erhalt der öffentlichen Sicherheit und Ordnung und zur Stärkung des subjektiven Sicherheitsgefühls am Neuen Döppersberg in Wuppertal.
Die Maßnahmenentwicklung wird begleitet durch die Bergische Universität Wuppertal. Diese steuert den Entwicklungsprozess als neutraler Partner und untersucht die getroffenen Maßnahmen im Hinblick auf ihre Wirkungen auf die Sicherheitswahrnehmung der Bevölkerung. Wissenschaftliche Neutralität ermöglicht in dem von Interessenskonflikten geprägten Handlungsfeld „Ordnung und Sicherheit“ die Zusammenführung höchst unterschiedlicher Akteure
Website: https://kosid.uni-wuppertal.de/de 
Zeitraum:
06/2017 – 05/2022
Partner
Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Skizze
Das Nachwuchsforschungsprojekt PluS-i hat sich am Institut für Politikwissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) interdisziplinär und multiperspektivisch mit dem heterogenen Wandel der lokalen Sicherheitsproduktion in urbanen Räumen auseinandergesetzt. Im Fokus standen dabei das plurale Polizieren, also das für die Bevölkerung direkt sichtbare staatliche, gewerbliche, private sowie von Verbänden und Bürgerinitiativen getragene Handeln zur Gewährleis-tung und Aufrechterhaltung von Sicherheit.
Website: https://plus-i.de 
Veröffentlichungen: https://plus-i.de/publikationen/
Zeitraum:
10/2018 – 12/2021
Partner
- Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung Nordrhein- Westfalen, Münster
- Deutsche Hochschule der Polizei, Münster
- Universität Bielefeld
- Westfälische Wilhelms-Universität Münster
- Bundeskriminalamt (BKA), Wiesbaden
- Eberhard Karls Universität Tübingen – Juristische Fakultät
- Eberhard-Karls-Universität Tübingen – Internationales Zentrum für Ethik in den Wissenschaften
Skizze
Die Aufnahme und Integration einer großen Zahl von Migrant*innen und Geflüchteten stellt Städte und Gemeinden seit jeher vor große Herausforderungen. Diese betreffen nicht nur die Bereiche Arbeit, Wohnung oder Bildung, sondern auch die Sicherheit. Das Projekt migsst hat daher untersucht, ob Formen von Integration und/oder Segregation in migrantisch geprägten Quartieren Konflikte und Kriminalität vermindern oder erhöhen und falls ja, wie. Vor dem Hintergrund einer häufig durchschnittlich geringeren Ressourcenausstattung der migrantischen Bevölkerung und der damit möglicherweise erhöhten Verletzlichkeit (Vulnerabilität) sowie der Feststellung, dass migrantisch geprägte Quartiere eine wichtige Adresse bei weiterer Zuwanderung sind und damit eine besondere Rolle bei der Integration einnehmen, werden Konflikte und Konfliktpotential des Zusammenlebens von vielen sozialen und ethnischen Gruppen in Wohnquartieren untersucht. Besondere Bedeutung hatten im Projekt die Erfassung der Bedürfnisse und Bedarfe der Quartiere und ihrer Bewohnerschaft sowie die Quartiersdeutungen der Bewohner*innen, um ihre Sichtweisen, Ideen und Erwartungen bei der Herstellung und Gewährleistung von Sicherheit und Ordnung aufzugreifen und um die Potenziale der Bewohnerschaft bei der sozialen Quartiersgestaltung und Sicherheit zu erkennen und aufzugreifen. Ziel war es, mit dem Projekt mehr Transparenz über vorhandene Strukturen zu schaffen, um damit die bestehende Sicherheitsarbeit und mögliche Verbesserungen erschließen zu können.
Website: https://www.migsst.de 
Veröffentlichung:
https://www.migsst.de/onewebmedia/Frevel%20%28Hg%29%20migsst%209783643150295.pdf
Zeitraum:
07/2018 – 06/2021
Partner
- Deutsche Hochschule der Polizei
- Technische Universität Dresden
- Universität Potsdam, Institut für Umweltwissenschaften und Geographie
- Stiftung SPI - Geschäftsbereich Lebenslagen, Vielfalt & Stadtentwicklung
- TU Berlin - Zentrum Technik und Gesellschaft
Skizze
Übergeordnetes Ziel des Vorhabens war es, in einem Verbund aus Wissenschaftler*innen und Akteur*innen der Praxis systematische empirische Analysen zu subjektiver und objektiver Sicherheit sowie zu vorhandenen Strukturen und Potentialen der Arbeit im Bereich der lokalen Sicherheit durchzuführen. Dies geschah in insgesamt neun Stadtquartieren in den drei Partnerstädten Dresden, Essen und Berlin. Auf dieser Basis wurden schließlich gemeinschaftlich vor Ort innovative Konzepte zur Stärkung der Zusammenarbeit und schließlich lokal angepasste Interventionen entwickelt.
Website: http://si-qua.de 
Veröffentlichung:
https://www.kriminalpraevention.de/files/DFK/kommunale%20praevention/2021_SiQua-Handbuch_web.pdf
Zeitraum:
08/2017 – 12/2020
Partner
- Eberhard Karls Universität Tübingen
- Bergische Universität Wuppertal
Assoziierte Partner:
- Stadt Leipzig
- Stadt Düsseldorf
- Stadt München
- DFK
Skizze
Das Projekt verfolgte das Ziel einen Beitrag zu ganzheitlichen Sicherheitskonzepten für Bahnhofsviertel zu leisten und praxisbezogene Hinweise für Kriminalprävention und Stadtentwicklung zu erarbeiten. Ziel von SiBa war die Entwicklung eines Präventionskonzeptes, das es Kommunen erlaubt, Bahnhöfe und ihr Umfeld sicherer zu gestalten, ohne dabei die spezifischen Charakteristika urbaner Räume preiszugeben. Forschungsschwerpunkte waren der Vergleich verschiedener Bahnhofsviertel in Bezug auf ihre Sicherheitslage, Ordnungsstörungen, dem Sicherheitsempfinden von Anwohnern, der Opferwerdung von Kriminalität. Daneben war die Ermittlung eines „Ist-Zustandes" von Gentrifizierung und die Untersuchung ökonomischer, politischer und sozialer Transformationsprozesse in Bahnhofsvierteln von zentraler Bedeutung.
Website:
Veröffentlichung: Werkzeugkasten für die Prävention im Bahnhofsviertel