Europäische Prävention

Kriminalprävention ist eine weltweit anerkannte Strategie, um Kriminalität einzudämmen. Die Akteure, Strategien, Konzepte, Vorgehensweisen und Ergebnisse sind in den über 190 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen (UN) allerdings sehr unterschiedlich. Auch Europarat und Europäische Union befassen sich mit präventiven Ansätzen im Rahmen ihrer Gesellschafts- und Sicherheitspolitik.

Das DFK arbeitet als nationale Kontaktstelle im Europäischen Netzwerk für Kriminalprävention (EUCPN) mit. Weitere internationale Kontakte bestehen zu wissenschaftlichen Einrichtungen und Organisationen, die in Handlungsfeldern der Prävention engagiert sind.

 

Europäisches Netzwerk für Kriminalprävention (EUCPN)

Seit der Gründung im Frühjahr 2001 entwickelt sich auf der Grundlage eines 2009 erneuerten Beschlusses des Europäischen Rates (2009/902/JI) das European Crime Prevention Network (EUCPN) mit dem Ziel, bewährte Strategien und Methoden der Kriminalprävention europaweit auszutauschen und ihre Verbreitung zu fördern.

Den politischen Rahmen des EUCPN setzen die Verträge von Amsterdam (1999) und von Lissabon (2007) sowie die in der Folge vom Europäischen Rat verabschiedeten Programme: Rat von Tampere (1999), Haager Programm (2004), Stockholmer Programm (2010).

Das Netz setzt sich aus Regierungsvertretern der EU-Mitgliedstaaten zusammen. Akteure sind das Direktorium (Board) mit halbjährlich rotierendem Vorsitz (Presidency), der Exekutivausschuss (ExCom), die nationalen Vertretern (NRs) aus allen 28 Mitgliedstaaten, das ständige Sekretariat sowie die von den einzelnen Mitgliedstaaten ernannten Kontaktstellen (CPs).

Deutschland wird von den Bundesministerien des Innern (BMI) und der Justiz (BMJ) als nationale Vertreter sowie vom Deutschen Forum für Kriminalprävention (DFK) als nationale Kontaktstelle vertreten.

Das EUCPN-Sekretariat wird aus EU-Fördermitteln finanziert und ist seit 2010 von Belgien im dortigen Innenministerium aufgebaut worden. Es unterstützt die Arbeit der jeweiligen Präsidentschaft und den Wissenstransfer zwischen den Mitgliedern. Zu einzelnen Themen werden Berichte und Arbeitshilfen erstellt. Ein Newsletter berichtet halbjährlich über aktuelle Vorhaben, Projekte und Veranstaltung sowohl im europäischen Rahmen als auch in den Mitgliedstaaten.

Seit 2004 wird im Rahmen der jährlichen Best-Practice-Konferenz ein Präventionsprojekt mit dem Europäischen Präventionspreis (European Crime Prevention Award / ECPA) ausgezeichnet.

Das DFK berichtet in seinen Medien über die Konferenzen und wichtige Ergebnisse der Netzwerkarbeit. Die Landespräventionsgremien und der Deutsche Präventionstag (DPT) sind in den ständigen Informationsfluss eingebunden und an der Benennung von Vorschlägen für den Europäischen Präventionspreis beteiligt.

 

 

Berichte zu Struktur und Arbeitsweise des EUCPN
  • Struktur, Aktivitäten und Ergebnisse
    (Kahl, Wolfgang in forum kriminalprävention 1-2014)
    PDF (DE)
      
  • Maßnahmen zur Kriminalprävention auf EU-, nationaler und lokaler Ebene
    (Dr. Klima, Noel / Wijckmans, Belinda: Themenpapier Nr. 4 des EUCPN-Sekretariats, Dezember 2012)
    PDF (EN)      PDF (DE)
Arbeitshilfen - Toolbox

Das Sekretariat des EUCPN unterstützt - in enger Abstimmung mit den Mitgliedern des Netzes, einschlägigen Experten und der jeweiligen Ratspräsidentschaft - die Verbreitung von fundiertem Wissen über Kriminalprävention etwa durch die systematische Aufbereitung von Forschungsberichten, Präventionsstrategien und –konzepten sowie bewährten Programmen und Projekten.

Zum gebündelten Transfer dient das Format der Toolbox mit festgelegten Bestandteilen: eine Einführung mit theoretischem Teil, ein praxisorientierter Teil mit nützlichen Empfehlungen für lokale Praktiker oder politische Entscheidungsträger und schließlich ein Überblick über bewährte Praktiken.

  • Toolbox 1 (2012): Local cooperation in youth crime prevention
    [Kommunale Kooperation - Prävention von Jugendkriminalität durch lokale Kooperation unter Mitwirkung der Polizei]
    PDF (EN)
      
  • Toolbox 2 (2012): Community (oriented) policing in Europe - concepts, theory and practice
    [Bürgernahe Polizeiarbeit - Bürger(nähe) und Polizeiarbeit in Europa: Konzepte, Theorie und Praxis]
    PDF (EN)
      
  • Toolbox 3 (2013): Evaluation of crime prevention initiatives
    [Evaluierung von Maßnahmen und Projekten der Kriminalprävention]
    PDF (EN)       PDF (DE)
      
  • Toolbox 4 (2013): Tackling domestic violence in the EU - policies and practices
    [Häusliche Gewalt – Strategien und Praxis zu Intervention und Prävention]
    PDF (EN)       PDF (DE)
Ihre Ansprechpartner im DFK

weiterführende Links:

Webseite EUCPN

EUCPN-Infofilm