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Konzept gegen Schulabsentismus
Wer die Risikofaktoren von Kriminalität verringern und ihre Ursachen, Verkettungen und Auswirkungen klären will, muss viele Facetten berücksichtigen. Dazu gehört auch die eingehende Auseinandersetzung mit dem Schulabsentismus, das heißt mit dem Fernbleiben von der Schule.
Diese vom Rat für Kriminalitätsverhütung in Schleswig-Holstein herausgegebene Broschüre zeigt, dass es dabei keine einfachen Erklärungen und demgemäß auch keine einfachen Lösungen gibt. Denn häufig ist das Fernbleiben von der Schule nur ein Symptom einer viel tiefer liegenden komplexen Problematik. Vordergründig legt der Begriff nahe, dass die Schülerinnen und Schüler in erster Linie selbst für das Fernbleiben verantwortlich sind. Ist es nicht aber auch so, dass das System Schule mehr und mehr Schülerinnen und Schüler selektiert und dann "absentiert": Oft zunächst nur für ein bis zwei Stunden, dann für Tage, Wochen, Monate und in einzelnen Fällen gar Jahre bis hin zur vorzeitigen Entlassung ohne Schulabschluss?
Schulabsentismus ist ein Spiegel unseres gesellschaftlichen Zustandes. Tragen die föderalistischen und zergliederten Zuständigkeitsregelungen im Bereich Schule und Jugendhilfe/-arbeit sowie die Staatskörperschaften mit ihren leeren Kassen nicht dazu bei, mehr und mehr Ressourcen in, um und für Schule zu "absentieren"?