Arbeitsstelle „Nationales Zentrum für Kriminalprävention“ 
1. Januar 2016 bis 31. Dezember 2021

Das Nationale Zentrum für Kriminalprävention (NZK) wurde nach sechsjähriger Arbeitszeit zum 31. Dezember 2021 mit Auslaufen der Projektförderung aufgelöst. 

Es war auf Empfehlung der unabhängigen Arbeitsgruppe „Kriminalität und Sicherheit" im „Zukunftsdialog der Bundeskanzlerin“ Anfang 2016 als Arbeitsstelle beim Deutschen Forum für Kriminalprävention (DFK) eingerichtet und aus Projektfördermitteln des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI) finanziert worden.
Das NZK hat insbesondere das Ziel verfolgt, Erkenntnisse über die Wirksamkeit von Ansätzen zur Prävention von Kriminalität sowie Extremismus zu gewinnen und wissenschaftliche Befunde dazu für Politik und Praxis anschlussfähig zu machen. Das NZK-Team hat Forschungsergebnisse über die Wirksamkeit von kriminalpräventiven Maßnahmen zu folgenden Präventionsbereichen in systematischen Übersichtsarbeiten zusammengefasst:

• Links-, Rechts- und religiös motiviertem Extremismus
• Junge Mehrfach- und Intensivstraftäter
• ambulante und stationäre Behandlung von Sexualdelikten
• Gewalt im Fußballsport
• Videoüberwachung im öffentlichen Raum
• Bodycams

Darauf aufbauend hat das NZK den aktuellen Stand der Forschung durch eigene empirische Evaluationsstudien ergänzt:

• Eine wissenschaftliche Begleitung und Evaluation des Präventionsprojektes spiel.raum
• Die Evaluation eines ambulanten Behandlungsprogramms für Sexualstraftäter
• Eine Prozessevaluation der Fachstelle PREvent!on
• Einen Überblick zu früheren Extremisten in der schulischen Präventionsarbeit
• Die Evaluationsstudie einer schulbasierten Präventionsmaßnahme eines Aussteigers aus dem Bereich Rechtsextremismus
• Eine Bestandsaufnahme zur Kommunalen Kriminalprävention in Deutschland

Mit dem Instrument EvIs (Evaluationskriterien für die Islamismusprävention) wurde zudem ein Kriterienkatalog erarbeitet, mittels dessen sich Effekte von Präventionsmaßnahmen im Bereich des islamistischen Extremismus feststellen lassen und die Vergleichbarkeit verschiedener Maßnahmen bzw. Evaluationen ermöglicht wird.

Diese Publikationen stehen weiterhin auf der Internetseite des DFK zum Download zur Verfügung oder können dort als Printexemplar bestellt werden. Daneben hat das NZK mit einer Vielzahl von Fachartikeln, Buchpublikationen, Handreichungen und Broschüren sowie Veranstaltungen das Thema Evidenz in der Kriminal- und Extremismusprävention in die Fachöffentlichkeit lanciert.

Die Idee, das NZK als wissenschaftliche Komponente des DFK weiterzuentwickeln und zu verstetigen, ist vom BMI nicht weiterverfolgt worden. Stattdessen wird ein ressortübergreifendes Bundesinstitut für Qualitätssicherung in der Extremismusprävention und politischen Bildung in Erwägung gezogen.