Leben wir in einer Welt, die an ihrer Zerrissenheit vielleicht untergeht? Verstehen Sie noch, worum es geht? Die gegenwärtigen humanitären Katastrophen und der politische Umgang mit den sich daran knüpfenden Fragen vernebeln den Blick auf geeignete Lösungsansätze. Ein Plädoyer für mehr Zuversicht und die Zurückweisung der Fiktion eines „kollabierenden und überrannten Landes“ sind die Leitgedanken der neuen Ausgabe „forum kriminalprävention“. Zugleich haben Richard David Precht (Philosoph) und Harald Welzer (Sozialpsychologe) im DIE ZEIT-Feuilleton mit dem Titel „Jugend an die Macht“ die Verzagtheit der älteren Intellektuellen kritisiert, und sie befürchten, „dass am Ende die >Lösung< der >Krise< nicht etwa in der Modernisierung der Zuwanderungspolitik und des staatsbürgerlichen Selbstverständnisses [gefunden], sondern in der Schließung der Grenzen imaginiert wird.“
Liebe Leserinnen und Leser,
gewiss müssen sich die wohlhabenden Staaten Europas großen Herausforderungen stellen, angefangen von einer Erneuerung der Bildungspolitik bis hin zu einer neuen partnerschaftlichen Entwicklungshilfepolitik. Diese Aufgaben werden mit dem Flüchtlingsthema sichtbarer gemacht, wo sie ohnehin schon vorhanden sind und jetzt aber umso dringlicher angepackt werden sollten.
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