Newsletter Nr. 109  |   17. Mai 2019

Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention (DFK)

Liebe Leserinnen und Leser,

am 23. Mai 2019 wird das Grundgesetz 70 Jahre alt. Herzlichen Glückwunsch! Aber wem gratulieren? Den Repräsentanten der Verfassungsorgane und allen anderen, die an der Staatsorganisation beteiligt sind? Sie organisieren zumindest die eine und andere Geburtstagsparty. Oder gilt der Glückwunsch der Gesellschaft selbst, die nach wie vor ihre Zustimmung zur deutschen Nachkriegsverfassung gibt, jedenfalls eine überwältigende Mehrheit? Wenn die Analysen stimmen, dann sollten Staat und Volk gemeinsam feiern.

1. forum kriminalprävention 02/2019: Demokratie braucht Prävention

Der 24. Deutsche Präventionstag will das vielschichtige Zusammenwirken von Demokratie und Prävention diskutieren. Die aktuelle Ausgabe von forum kriminalprävention (HIER) schließt sich der Debatte an.
„Mehr Zukunft wagen und die Fähigkeit zum Kompromiss bewahren“ sind zentrale Botschaften der konflikttheoretischen Überlegungen von Roland Eckert sowie der Anmerkungen von Harald Welzer zu den heutigen Notwendigkeiten und Möglichkeiten der Demokratieförderung. Die Argumentation dieser zwei (von fünf) wissenschaftlichen Stellungnahmen zum DPT wird zusammengeführt und -gefasst (HIER).
In dem Beitrag „Weimar - Vom Wesen und Wert der Demokratie“ (HIER), der sich auf die gleichnamige Austellung im Deutschen Historischen Museum (DHM) in Berlin bezieht, wird auf die positiven Kräfte einer liberalen Demokratisierung in den 1920er Jahren hingewiesen, die allerdings am Ende nicht stark genug gewesen sind.
Die Fragestellung „Prävention als Bedrohung?“ (HIER) löst als Debattenbeitrag manche Irritation aus und möchte sodann einen Weg aufzeigen, den an Risiken ausgerichteten Präventionsgedanken mit dem auf positive Ziele gerichteten Förderungs- und Unterstützungsansatz zu versöhnen.
Extremismusprävention ist ein weiterer Schwerpunkt des Heftes. Marcus Kober präsentiert die Zusammenfassung einer Forschungssynthese zur „Prävention von linker Militanz und Linksextremismus“ (HIER) und orientiert über den Stand der Wirkungsforschung mit Empfehlungen für die Praxis. Der ausführliche Text ist beim Nationalen Zentrum für Kriminalprävention (NZK) erhältlich (HIER).
Die von der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) herausgegebene Studie „Verlorene Mitte - Feindselige Zustände“ beschreibt repräsentative Aussagen zur Verbreitung von rechtsextremen, menschenfeindlichen und weiteren antidemokratischen Meinungen in der Gesellschaft. Abgedruckt ist die Ergebniszusammenfassung (HIER).
ProPK gibt einen Blick über die „Präventionsansätze der Polizeilichen Kriminalprävention“ (HIER) bei Politisch motivierter Kriminalität.
Mitra Moussa Nabo & Inga Nehlsen betrachten islamistische Radikalisierungen aus einer makrosoziologischen Perspektive  , zeigen begünstigende Faktoren für Hinwendungsprozesse auf und fordern gesamtgesellschaftliche Präventionsansätze ein (HIER).

2. Berliner Erklärung: DPT fordert gesamtgesellschaftliche Radikalisierungsprävention und Demokratieförderung

Der Deutsche Präventionstag fordert gemeinsam mit seinen zentralen Partnern alle politisch Verantwortlichen im Bund, den Ländern und Kommunen sowie auf europäischer Ebene in der "Berliner Erklärung" (HIER) dazu auf, sich für dauerhafte Strukturen einer vielfältigen und zivilgesellschaftlich verankerten Radikalisierungsprävention und Demokratieförderung einzusetzen.

3. Neuköllner Aufruf 2019 zur gesamtgesellschaftlichen Gewaltprävention

Für eine größere Perspektive der Gewaltprävention wirbt der „Neuköllner Aufruf“ (HIER), der die Bundesregierung auffordert im Rahmen einer konzertierten Aktion nicht nur eine Strategie zur Etablierung einer nachhaltigen gesamtgesellschaftlichen Gewaltprävention zu entwickeln, sondern auch ein in einem definierten Zeitraum verbindlich umzusetzendes Handlungskonzept. Der Aufruf wird während des 24. DPT im Berliner Bezirk Neukölln einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt: Zum einen im Rahmen einer Veranstaltung „Aufbruch zu einer Strategie der gesamtgesellschaftlichen Gewaltprävention“ (HIER) und zum anderen im Rahmen des Abschlussplenums des DPT.
Die Liste der Erstunterzeichner/-innen (HIER) schließt am 21. Mai 2019. Selbstverständlich besteht auch nach dem DPT die Möglichkeit, den Aufruf zu unterzeichnen (HIER).

4. DFK und NZK beim 24. Deutschen Präventionstag in Berlin

Am 20. und 21. Mai 2019 sind die "Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention (DFK)" und die "Arbeitsstelle Nationales Zentrum für Kriminalprävention (NZK)" gemeinsam beim 24. DPT in Berlin mit einem Infostand vor Ort sowie mit zahlreichen Vorträgen, Projektspots und Posterpräsentationen im Programm vertreten, eine Übersicht finden Sie HIER .
Das DFK gehört auch zu den Trägern der "Berliner Erklärung ".

5. Call for Papers: forum kriminalprävention im zweiten Halbjahr 2019

Die folgenden Ausgaben "forum kriminalprävention" in 2019 haben folgende Titelthemen

• 3-2019 „Polizeiliche Kriminalprävention“
•  4-2019 „Soziale Arbeit & Prävention“

Thematisch passende Manuskripte können gerne bei der Redaktion eingereicht werden.
Das dritte Heft erscheint Mitte September,  Autorenfrist ist der 09.08.2019.
Das vierte Heft erscheint Mitte Dezember,  Autorenfrist ist der 01.11.2019.
Ausführliche Hinweise zur Manuskripterstellung erhalten Sie HIER .

6. Masterstudiengang: Kriminologie, Kriminalistik und Polizeiwissenschaft

Das Bewerbungsverfahren für den Masterstudiengang „Kriminologie, Kriminalistik und Polizeiwissenschaft“ an der Ruhr-Universität Bochum ist gestartet. Interessierte haben bis zum 30. Juni 2019 die Möglichkeit, sich online um einen Studienplatz zu bewerben. Der Studiengang richtet sich an Berufstätige, die sich mit Kriminologie, Kriminalistik und Polizeiwissenschaft berufsbegleitend im Wege akademischer Weiterqualifizierung auseinandersetzen wollen. Nähere Informationen zum Studiengang sowie den Zugang zum Bewerbungstool erhalten Sie auf http://www.makrim.de/.

Herzliche Grüße

Ihr Wolfgang Kahl