DFK-Newsletter 13 (08. Januar 2001)
Inhalt:
1. Aktuelles von der DFK-Homepage
2. Präventionsnews
3. Termine
4. Verschiedenes
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1. Aktuelles von der DFK-Homepage
Forum:
Frauen wollen eine sichere Stadt - Angsträume im öffentlichen Raum
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neue Links:
http://www.staedtetag.de
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2. Präventionsnews
Die folgenden zwei Beiträge wurden mit freundlicher Genehmigung der Verfasser
aus dem Polizei-Newsletter Nr. 25 entnommen. Der POLIZEI-NEWSLETTER ist ein
Kooperationsprodukt von TC TeamConsult
(Schweiz) (http://www.tc-teamconsult.com) und Mitarbeitern der
Fachhochschule Villingen-Schwenningen, Hochschule für Polizei.
Empirische Studie zu Belästigungen und Verbrechensfurcht bei
Frauen
Den Einfluss von sexuellen Belästigungen auf die Verbrechensfurcht
und das Sicherheitsgefühl von Frauen hat eine empirische Studie an
der Univ. of Minnesota untersucht. Mehr als 80% der befragten Frauen
waren danach bereits mindestens einmal von Fremden sexuell belästigt
worden, 30% durch unmittelbare Konfrontation (also nicht telefonisch,
schriftlich etc.). Erwartungsgemäss hat die Erfahrung sexueller
Belästigung negative Auswirkungen auf das Sicherheitsgefühl, wobei
dies insbesondere für Belästigungen durch Fremde zutrifft. Wichtig
der Hinweis durch die Studie, dass ein Grossteil der von Frauen
geäusserten Ängste im öffentlichen Bereich auf sexuelle Belästigungen
bzw. die Angst davor zurückgehen, und weniger auf eine allgemeine
Angst vor Kriminalität. Quelle: R. Macmillan, A. Nierobisz, S. Welsh:
Experiencing the Streets: Harassment and Perceptions of Safety among
Women. In: Journal of Research in Crime and Delinquency, 37, 3,
August 2000, S. 306-322.
TF
"Hate Crime"
Eine umfangreiche Materialiensammlung einschl. Statistiken,
Rechtsprechung,
Präventions- und Bekämpfungsprogrammen und weitere Infos zum Thema
"Hate
Crimes" findet sich http://www.ncjrs.org/hate_crimes/hate_crimes.html
Der Titel: Responding to Hate Crimes: A Police Officer's Guide to
Investigation and Prevention". Aus der Beschreibung: Die Studie
erklärt die Unterschiede zwischen Zwischenfällen aus Hass und
Gewalttaten aus Hass und wie in beiden Fällen reagiert werden sollte.
Zu Hass-Zwischenfällen gehören Verhaltensweisen, die nicht als
illegal gelten und die begründet sind in Vorurteilen gegenüber Rasse,
Religion, ethnischer/nationaler Zugehörigkeit, Geschlecht, Alter,
Behinderung oder sexuelle Neigungen eines Opfers. Das kann z.B.
feindselige oder hasserfüllte Redeweise sein. Diese Verhaltensweisen
werden zu Hass-Gewalttaten, wenn Gewalt oder ein Angriff gegenüber
Personen oder Besitz ausgeübt wird, oder wenn Opfer begründete Furcht
vor Gewalt haben. Die Studie listet Maßnahmen auf, die Polizisten in
der Szene ergreifen sollten, Faktoren, die anzeigen, dass eine
Hass-Gewalttat geschehen sein könnte, und Möglichkeiten für die
Polizei, wie sie den Opfern von Hass-Gewalttaten und den Gemeinden
während der ganzen Untersuchung und des Strafverfolgungsprozesses
effektive Unterstützung anbieten kann . Darüber hinaus enthält die
Studie einen praktischen Taschenführer zum Herausnehmen, der diese
Punkte zusammenfasst und weitere Quellen auflistet.
TF
Gegen Ausländerfeindlichkeit - für Toleranz
Zur Problematik des Rechtsradikalismus hat der Deutsche Städtetag einen
Informationspool im Internet als frei zugängliches Dienstleistungsangebot
für seine Mitgliedsstädte, aber auch die allgemeine Öffentlichkeit
aufgebaut. Dieses Projekt wird dauerhaft betrieben und ausgebaut
werden. Die Dokumentation basiert auf Erfahrungsberichten und
Broschüren der unmittelbaren Mitgliedsstädte zur Bekämpfung von
Ausländerfeindlichkeit und Gewalt.
Ausländerfeindlichkeit und Rassismus können von den Städten nicht hingenommen
werden. Deshalb sorgen sie vor allem für allgemeine wie auch
zielgruppenspezifische Präventionsarbeit. Die Ausschöpfung vorhandener
ordnungspolitischer Möglichkeiten fällt demgegenüber nur begrenzt in
den Zuständigkeitsbereich der Kommunen. Bereits seit den gewaltsamen
Ausschreitungen gegen ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger Anfang der 90er
Jahre haben die Städte ihre Gegenanstrengungen - unterstützt durch Empfehlungen
des Deutschen Städtetages - verstärkt. So
ging aus einer Blitzumfrage des Städtetages im Jahr 1993 eine deutliche
Sensibilisierung und Handlungsbereitschaft hervor.
Zuallererst sind geeignete Strukturen in den Städten wichtig. Dazu zählen die
Einrichtung von dezernatsübergreifenden Präventionsräten und der Aufbau von
Netzwerken - Verbindungen zwischen verschiedenen Vereinen und Verbänden,
Parteien, kirchlichen sowie gewerkschaftlichen Organisationen. Hier wird der
Grundstein gelegt für einen langfristigen Erfahrungsaustausch und
konkrete demonstrative Veranstaltungen, in denen Flagge gezeigt wird und man
sich gegenüber den rechtsradikalen Parolen abgrenzt. Breiter gesellschaftlicher
Widerstand lässt zumindest Mitläufer
nicht unbeeindruckt und leistet einen aktiven Beitrag zur Verständigung mit den
ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern. Um aktuelle Entwicklungen
einzufangen und Empfehlungen einzuholen, werden in den Städten zudem Kontakte zu
sozialwissenschaftlichen und kommunikationspsychologischen Einrichtungen
geknüpft.
Die Städte leisten in den unterschiedlichsten Bereichen einen Beitrag für
Toleranz und gegen Gewalt. Stadtarchive und Bibliotheken fördern
Erinnerungsarbeit, in Schulen und Volkshochschulen werden Projekte zur Förderung
von sozialer Kompetenz begleitet. Die Jugend- und Sozialarbeit bietet
Betreuungsprogramme und Betätigungsmöglichkeiten, die immunisierend gegenüber
rechtsradikalen
Rattenfängern wirken. Zudem wird die Tätigkeit von Ausländerbeiräten bzw.
Ausländerbeauftragten zur besseren Integration der ausländischen Mitbürgerinnen
und Mitbürger und zur Verständigung der Kulturen (siehe Jugendbegegnungen)
unterstützt.
Rechtsradikalismus ist gerade angesichts der deutschen Vergangenheit ein ernst
zu nehmendes Thema, dessen Behandlung nicht von den Zyklen der
Medienaufmerksamkeit abhängen darf. Vor diesem Hintergrund baut der Deutsche
Städtetag als frei zugängliches Dienstleistungsangebot für seine
Mitgliedsstädte, aber auch die allgemeine Öffentlichkeit einen Informationspool
im Internet auf.
Dieses Projekt ist langfristig angelegt; es wird dauerhaft betrieben und
ausgebaut werden.
Die Dokumentation basiert auf Erfahrungsberichten und Broschüren der
unmittelbaren Mitgliedsstädte zur Bekämpfung von Ausländerfeindlichkeit und
Gewalt, die der Hauptgeschäftsstelle des Deutschen Städtetages zur
systematisierten Darstellung überlassen worden sind. Auch weiterhin bittet der
Städtetag um die Zusendung entsprechender Aktionsbeschreibungen (an: Deutscher
Städtetag - Bibliothek, Martin Jansen, Postfach 510620, 50942 Köln, Tel.
0221-3771-264, E-Mail: martin.jansen@staedtetag.de ).
Durch die Internetplattform soll sowohl die Gelegenheit wahrgenommen werden, die
Öffentlichkeit über das breite Spektrum kommunaler Maßnahmen gegen die rechte
Gewalt zu informieren als auch darüber hinaus den Städten und Gemeinden einen
qualifizierten Erfahrungsaustausch zu ermöglichen. Ein komfortables Suchsystem
sorgt für zielgenaue Recherchen und Abfragen. Wichtige Kriterien auf der Suche
nach Anregungen, Anschluss- und Kombinationsmöglichkeiten bei zukünftigen
Vorhaben sind hierbei das Handlungsfeld, die Zielgruppe und die Art der
einzelnen
Maßnahmen.
Sie finden die Datenbank unter folgender Internet-Adresse:
http://www.staedtetag.de/cgi-bin/rechtsinfo/risearch.pl
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3. Verschiedenes
Personelle Veränderungen im DFK-Aufbaustab.
Mit Ablauf des Jahres 2000 hat der Kollege Andreas Dittmann aus Sachsen seine
Tätigkeit im Aufbaustab beendet. Das Team bedankt sich bei Andreas für die gute
Zusammenarbeit und wünscht für die private und berufliche Zukunft alles Gute.
4. Termine
Datum Ort Veranstaltung Info
26.01 - 28.01 Hofgeismar Kriminalitätsvorbeugung als kommunale Aufgabe
Evangelische Akademie
Postfach 1205
34362 Hofgeismar
Tel.: 05671-881-118
Fax: 05671-881-154
10.01 - 12.01.
PFA-Münster Planung der Kriminalitätskontrolle
Polizei-Führungsakademie
Zum Roten Berge 18-24
48165 Münster
Tel.: 02501-806305
03.04. - 05.04 PFA-Münster Lagebild innere Sicherheit in Europa
(international) Polizei-Führungsakademie
Zum Roten Berge 18-24
48165 Münster
Tel.: 02501-806305
23.04 - 25.04 PFA-Münster Rechtsextremismus - Fremdenfeindlichkeit
-Antisemitismus Polizei-Führungsakademie
Zum Roten Berge 18-24
48165 Münster
Tel.: 02501-806305
28.05 - 30.05 PFA-Münster Kriminalprävention und Verkehrssicherheit
Polizei-Führungsakademie
Zum Roten Berge 18-24
48165 Münster
Tel.: 02501-806305
11.06 - 13.06 PFA-Münster Forum " Sicherheits-/=rdnungspartnerschaften im
internationalen Vergleich - Schwerpunkt Europa -" (international)
Polizei-Führungsakademie
Zum Roten Berge 18-24
48165 Münster
Tel.: 02501-806305
04.09. - 07.09 PFA-Münster Internationale Zusammenarbeit in der
Kriminalitätskontrolle - Rechtliche und praktische Problemstellungen -
(international) Polizei-Führungsakademie
Zum Roten Berge 18-24
48165 Münster
Tel.: 02501-806305
Der DFK-NEWSLETTER ist ein Produkt des DFK-Aufbaustabes und kann unter der
DFK-Homepage: http://www.kriminalpraevention.de abonniert werden.
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Administrator Andreas Kossiski unter der email-Adresse:
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