DFK-Newsletter 26 (10. August 2002)
Sehr geehrte Leser/innen,
nach zwei Newslettern, die mit konkreten Veranstaltungshinweisen zu DFK-
Fachveranstaltungen ausgefüllt waren, kommen wir jetzt wieder zur „alten“ Form der
aktuellen Information zurück.
Inhalt:
1. Aktuelles von der DFK-Homepage
2. Präventionsnews
3. Termine
4. Verschiedenes
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1. Aktuelles von der DFK-Homepage
Seit wenigen Wochen besteht auf unserer Homepage die Möglichkeit der Online-Spende
für das DFK. Auch kleine Beträge helfen dem DFK bei seiner wichtigen Arbeit.
Bitte benutzen Sie unser Online-Formular.
Dieses befindet sich auf einem SSL-Server, d.h. Ihre Daten werden verschlüsselt an uns
übermittelt.
Spendenquittungen stellt die Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention für alle
Spenden aus, bei denen Name und Anschrift der Spender bekannt sind. Hinweis: Die
Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention ist durch Freistellungsbescheid des
Finanzamts Bonn-Innenstadt vom 29. August 2001 unter der Steuernummer -
205/5769/1320 VBZ 5 wegen Förderung der Kriminalprävention als gemeinnützig
anerkannt.
Die neue Ausgabe 4/2002 der Zeitschrift forum kriminalprävention ist gerade erschienen
und kann über das Internet bestellt werden.
Studie zu Delinquenz von Spätaussiedlern im Kreis Plön erschienen
Etwa seit Ende der 90er Jahre ist die Kriminalität von Spätaussiedlern nicht nur durch ent-
sprechende Presseberichterstattungen zunehmend in den Focus der öffentlichen
Wahrnehmung geraten, sondern auch Kriminologen und Praktiker aus den Bereichen der
Strafverfolgung und der Justiz befassen sich verstärkt mit dieser Thematik. Trotz dieses
angestiegenen Interesses an der Deliktizität von Spätaussiedlern muss festgestellt
werden, dass empirisch belegte Fakten über ihr Ausmaß und ihre möglichen Ursachen
kaum vorliegen..... mehr unter Nachrichten auf der Homepage
Stellenausschreibung des Versorgungsamtes Duisburg
Stellenprofil Projektleiter/in Euregio-Projekt
Grenzüberschreitende Opferhilfe
Mit dem Wegfall der europäischen Grenzen ist ein zunehmender Verkehr an Menschen
und Gütern zwischen Deutschland und den Niederlanden feststellbar.
Eine negative Folge hiervon besteht darin, dass immer mehr Menschen im Nachbarland
Opfer von Verkehrsunfällen oder Verbrechen werden. Die Hilfe für Opfer in Deutschland
und in den Niederlanden im Hinblick auf Ansatz und geleistete Dienst unterschiedlich
ausgeprägt. Angesichts der Tatsache, dass für die geltenden Gesetze und Regelungen
das Land, in welchem der Verkehrsunfall oder das Verbrechen stattfindet, maßgebend ist,
besteht die Notwendigkeit einer guten Abstimmung der Opferhilfe.... mehr unter
Nachrichten auf der Homepage
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2.Präventionsnews
Die folgenden Beiträge wurden mit freundlicher Genehmigung der Verfasser aus dem
Polizei-Newsletter entnommen. Der POLIZEI-NEWSLETTER ist ein Kooperationsprodukt
von TC TeamConsult (Schweiz) (http://www.tc-teamconsult.com) und Mitarbeitern der
Fachhochschule Villingen-Schwenningen, Hochschule für Polizei.
Wiederholt Opfer von Einbruchdienstählen?
Eine empirische Studie aus den Niederlanden beschäftigt sich anhand der Auswertung
von über 6.000 Einbrüchen mit der Frage, ob und in welchem Umfang Opfer von
Einbruchdiebstählen nach einem Einbruch erneut Opfer werden. Im Ergebnis kann
nachgewiesen werden, dass die Chance, unmittelbar nach einem Einbruch erneut Opfer
zu werden, wesentlich höher ist, als später. Tatsächlich nimmt die Wahrscheinlichkeit mit
dem Lauf der Zeit ab (und nicht zu). Nachvollziehbar ist ein anderes Ergebnis der Studie,
wonach die Wahrscheinlichkeit, erneut Opfer zu werden, höher ist in
kriminalitätsbelasteten Gebieten (was erneut die Annahme bestätigt, dass die meisten
Täter in der Nähe ihres Wohngebietes Straftaten begehen; dies gilt auch für die
wiederholte Begehung von Einbrüchen). Der Beitrag von E.R. Kleemans, Repeat burglary
victimization: results of empirical research in the Netherlands, ist in einem Band
erschienen, der sich speziell mit wiederholtem Opferwerden beschäftigt, und in dem
weitere interessante Beiträge zu diesem Thema zu finden sind: G. Farrell und K. Pease
(Hrsg.), Repeat Victimization, Crime Prevention Studies, Vol. 12, Monsey (Criminal
Justice Press) 2001 (ISBN 1-881798-27-5).
"Häusliche Gewalt": Dokumentation im Internet
Das Informationszentrum Sozialwissenschaften (Bonn) hat eine Dokumentation zum
Stand der sozialwissenschaftlichen Forschung zum Thema "häusliche Gewalt" vorgelegt.
Am 1. Januar 2002 ist das Gewaltschutz-Gesetz in Kraft getreten, das vor allem dem
Schutz vor Gewalt im "sozialen Nahraum" dienen soll. Aus diesem Anlaß dokumentiert
das Informationszentrum Sozialwissenschaften (Bonn) den Stand der
sozialwissenschaftlichen Forschung. Titel der Dokumentation: Gewalt in der Familie.
Häusliche Gewalt gegen Partner und Kinder, 108 Seiten, IZ Sozialwissenschaften: Bonn,
Dezember 2001 Die vollständige Dokumentation ist kostenlos im Internet
zugänglich: http://www.gesis.org/Information/Themen/Fokus/index.htm Der Band
enthält Beschreibungen von 178 Veröffentlichungen und Forschungsprojekten zum
Thema.
Öffentliche soziale Kontrolle in städtischen Wohngegenden
Eine Studie hat die Auswirkungen öffentlicher sozialer Kontrolle auf das
Viktimisierungsrisiko in städtischen Wohnbezirken untersucht. Öffentliche soziale
Kontrolle meint dabei die Fähigkeit von Wohnbezirken, äußere Ressourcen, die zur
Reduzierung von Kriminalität und Viktimisierung erforderlich sind, zu nutzen. Es hat sich
gezeigt, dass das Leben in Gegenden mit einem hohen Grad an öffentlicher sozialer
Kontrolle die individuelle Viktimisierungswahrscheinlichkeit vermindert, vor allem in sozial
benachteiligten Gegenden. Auch wenn die Polizei ihre Beziehungen zu den Bürgern
verbessert, so steht doch fest, dass die Einwohner von benachteiligten Wohngegenden
bei der Verwirklichung von öffentlicher sozialer Kontrolle die entscheidende Rolle spielen.
Quelle: Vélez , María B.: The Role of Public Social Control in Urban Neighbourhoods: A
Multi-Level Analysis of Victimization Risk, in Criminology, Vol. 39, No.4, November 2001,
p.837-864. Auch eine andere empirische Studie konnte nachweisen, dass der
Zusammenhalt im Gemeinwesen eine entscheidende Rolle bei der
Opferwahrscheinlichkeit und dem Viktimisierungsrisiko spielt. Je intensiver der
Zusammenhalt in einer Kommune oder in einer Nachbarschaft ist, umso geringer ist die
Wahrscheinlichkeit, Opfer einer Straftat zu werden – um umgekehrt. Quelle: M.R. Lee,
Community cohesion and violent predatory victimization. In: Social Forces 79, 2, 2000,
S.683-706. In die gleiche Richtung geht eine Studie, die Zusammenhänge zwischen Bau-
und Stadtstruktur und Kriminalität aufzeigt. Danach ist Verbrechensfurcht eher bestimmt
durch lokale Besonderheiten (wie Geschäfte, bestimmte Strassen) als durch die reale
Kriminalitätsbelastung. Quelle: J.H. Schweitzer, J.W. Kim, J.R. Mackin, The impact of the
built environment on crime and fear of crime in urban neighborhoods. In: Journal of
Urban Technology 6, 3, 1999, S.59-73.
HM
Bekämpfung der Kriminalität durch strukturiertes Vorgehen
Das britische Home Office hat gleich mehrere Studien veröffentlicht, die sich mit den
Erfolgen von verschiedenen Konzepten der Kriminalitätsbekämpfung und der Prävention
beschäftigen. Um auf Fakten und Beweise gestützte Strategien geht es in dem Bericht in
der Reihe “Crime Reduction Research Series”. Paper 11 hat den Titel: “Working out what
to do: Evidence-based crime reduction”. Der Gesamtbericht ist verfügbar unter:
http://www.homeoffice.gov.uk/rds/prgpdfs/crrs11.pdf, eine Kurzfassung unter:
http://www.homeoffice.gov.uk/rds/prgpdfs/crrs11bn.pdf Eine andere Studie beschäftigt
sich speziell mit wohnsitzlosen und von der Schule ausgeschlossenen Jugendlichen: Police
Research Series Paper 152 - 'Hard-to-Reach' Young People and Community Safety: A
Model for Participatory Research and Consultation. Die Kurzfassung dazu findet sich
unter: http://www.homeoffice.gov.uk/rds/prgpdfs/prs152bn.pdf. Schliesslich ist wieder
einmal die bürgernahe Polizeiarbeit thematisiert worden: Police Research Series Paper
151 - Crime and Disorder Reduction Partnerships: Round one progress. Gesamtbericht
unter: http://www.homeoffice.gov.uk/rds/prgpdfs/prs151.pdf , Kurzfassung unter:
http://www.homeoffice.gov.uk/rds/prgpdfs/prs151bn.pdf Dazu gehört auch das Paper
148 - Consultation by Crime and Disorder Partnerships, Vollständiger Bericht unter:
http://www.homeoffice.gov.uk/rds/prgpdfs/prs148.pdf
TF
Mädchen und junge Frauen in gewaltbereiten Jugendgruppen
Sozialwissenschaftliche Untersuchungen - vor allem zur Gewalt in rechtsextremistischen
Cliquen - belegen, dass Mädchen in Gruppenzusammenhängen gewaltverstärkend und in
Einzelfällen auch selbst offen gewalttätig agieren, ebenso dokumentieren
Kriminalstatistiken eine erhebliche Zunahme der Gewaltdelinquenz bei Mädchen, auch
wenn deren Anteil nach wie vor deutlich unter dem Anteil der männlichen Jugendlichen
liegt. Eine Studie des Deutsches Jugendinstitut e.V. beschäftigt sich mit diesem
Phänomen. Die Autorinnen Kirsten Bruhns und Svendy Wittmann haben die Ergebnisse
unter dem Titel "Ich meine, mit Gewalt kannst du dir Respekt verschaffen" (DJI-Reihe
(Gender) Opladen: Leske + Budrich 2002 292 S., EUR 20,- ISBN 3-8100-3272-7)
veröffentlicht. Danach werden Mädchen und junge Frauen in gewaltbereiten
Jugendgruppen entweder als "Anhängsel" dominierender männlicher Jugendlicher oder
als "verirrte Rebellen" wahrgenommen. Eine Übersicht findet sich unter
http://cgi.dji.de/cgi-bin/projekte/output.php?projekt=78.TF
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3. Termine
8. Deutscher Präventionstag
Thema: Migration - Integration - Prävention
Der ursprünglich für den Herbst 2002 geplante 8. Deutsche Präventionstag wird
insbesondere mit Rücksicht auf die Haushaltssperren in zahlreichen Bundesländern
nunmehr im Frühjahr 2003 stattfinden.
Der endgültige Termin und Ort des 8. Deutschen Präventionstages wird nach
abschließenden Beratungen des Programmbeirates im Oktober 2002 festgelegt und
veröffentlicht.
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4. Verschiedenes
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Home-page: http://www.kriminalpraevention.de abonniert werden.
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