DFK-Newsletter 34 (Juli 2003)
DFK-NEWSLETTER Juli 2003
Datum: 24.07.2003
Inhalt:
1. Aktuelles vom DFK
2. Präventionsnews
3. Termine
4. Verschiedenes
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1. Aktuelles vom DFK
Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz zum Thema "Ächtung von Gewalt und
Stärkung der Erziehungskraft von Familie und Schule"
Wie bereits im Newsletter Mai 2003 ausgeführt, haben sich die Regierungschefs der
Länder Ende März 2003 gemeinsam mit dem Bundeskanzler dafür ausgesprochen, die
Ansätze zur Prävention von Gewalt zu bündeln. Die Ständige Konferenz der
Innenminister und -senatoren (IMK) wurde gebeten, unter Beteiligung weiterer
betroffener Fachressorts bis zur nächsten Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) zu prüfen,
ob und inwieweit diese Aufgabe inhaltlich und organisatorisch in das Deutsche Forum für
Kriminalprävention integriert und eine Einbindung sonstiger bundesweiter
Präventionseinrichtungen sichergestellt werden kann.
Auf der Grundlage eines Grobkonzeptes des DFK-Vorstands zur Realisierung der
Aufgabenbündelung, das von der Konferenz der Innenminister und -senatoren gebilligt
wurde, haben auch die weiteren betroffenen Fachministerkonferenzen sowie die
Finanzministerkonferenz im Grundsatz befürwortend Stellung genommen.
Die Ministerpräsidentenkonferenz hat auf der Grundlage dieser Voten am 26. Juni d. J.
die Unterstützung einer gesamtgesellschaftlichen Allianz zur Ächtung von Gewalt und
Gewaltverherrlichung auf hoher politischer Ebene bekräftigt und die Erforderlichkeit einer
engen Zusammenarbeit und Abstimmung aller mit dieser Thematik und ihren zahlreichen
Facetten befassten Einrichtungen und Institutionen festgestellt. Sie bittet das DFK, die
notwendigen Absprachen zu treffen, Vernetzungen und Bündelungen zu initiieren und zu
koordinieren. Dabei sind namentlich das Deutsche Jugendinstitut (DJI) und die polizeiliche
Kriminalprävention zu beteiligen.
Die Regierungschefs der Länder halten in diesem Zusammenhang eine bundesweit
angelegte und nachhaltige professionelle Öffentlichkeitsarbeit zur Gewaltprävention für
erforderlich, um möglichst breit alle zur Gewaltprävention in unserer Gesellschaft
berufenen Kräfte und Bereiche zu sensibilisieren. Über die Frage der Finanzierung sollte
auf der Grundlage einer konkretisierenden Konzeption entschieden werden.
Das DFK ist gebeten, noch in diesem Jahr eine entsprechende Initiative vorzubereiten.
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Initiative "Aktive Nachbarschaft"
Zum Arbeitschwerpunkt "Sichere Kommune" hat das DFK, einer Empfehlung des
Kuratoriums folgend, das Thema "Aktive Nachbarschaft" aufgegriffen.
Ausgehend von einem Konzeptvorschlag des Zentralverbandes der Elektrotechnik- und
Elektroindustrie e.V. (ZVEI) für die Bündelung unterschiedlicher Aktivitäten zur Förderung
aktiver und wachsamer Nachbarschaft im Rahmen einer
bundesweiten "Sicherheitswoche" haben DFK, Landespräventionsgremien, ProPK und
ZVEI einen mehrstufigen, auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Prozess initiiert.
Der erste Meilenstein ist ein öffentlichkeitswirksamer Auftakt zur Unterstützung des
nachbarschaftlichen Engagements im Mai / Juni 2004, der in ein Rahmenkonzept mit dem
Ziel der nachhaltigen Förderung einer verantwortlichen aktiven und sozialen
Nachbarschaft mit breitem Ansatz eingebunden wird. Ziel ist es, insbesondere
kommunale Akteure für die Themenstellung zu gewinnen, zu Aktivitäten zu motivieren
und sie bei der Durchführung von Maßnahmen zu unterstützen.
Der beim DFK eingerichtete Arbeitskreis berücksichtigt dabei bisherige Aktivitäten -
insbesondere laufende Maßnahmen in Sachsen, Planungen im Rahmen des Programms
Polizeiliche Kriminalprävention (ProPK) zur Thematik, das laufende DFK-
Projekt "Wirksamkeit technischer Einbruchsprävention bei Wohn- und Geschäftsobjekten"
sowie die Überlegungen von ZVEI (Konzept Sicherheitswoche) - und koordiniert sich mit
entsprechenden Arbeitsgruppen, vor allem bei der polizeilichen Kriminalprävention.
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Projekt "Sicheres Handy"
In enger Abstimmung mit dem Bundesministerium des Innern (BMI) hat das DFK auf der
Grundlage eines Kuratoriumsbeschlusses das Projekt "Sicheres Handy" initiiert. Ziel ist
es, in Anlehnung an ein Konzept und Aktivitäten in Großbritannien den Diebstahl von
Mobiltelefonen präventiv einzudämmen, indem eine Regelung für eine elektronische
Gebrauchssperre mit der Mobilfunkwirtschaft erreicht wird.
Eine statistische Quantifizierung des Phänomens lässt sich aufgrund der gültigen
Erfassungsraster nicht vornehmen, in einzelnen Bundesländern wird jedoch eine
zunehmende Tendenz insbesondere auch im Zusammenhang mit Raubdelikten
beobachtet. Der Trend kann vor dem Hintergrund wachsender Funktionalitäten
(Bildübertragung, Zahlungsmedium, etc.) als weiter ansteigend prognostiziert werden.
In Großbritannien wurde auf die signifikante Zunahme des Handy-Diebstahls mit einer
auf der Gerätekennung (IMEI) basierenden Sperrung gestohlener Mobiltelefone reagiert.
Neben der weltweit bestehenden Möglichkeit, die austauschbare SIM-Karte für den
weiteren Gebrauch zu sperren, können die Netzbetreiber durch die Registrierung der
IMEI-Nummer auch den Dienst für in einer "Black List" verzeichnete Mobiltelefone
verweigern. Diese "Nutzungssperre" hat das Ziel, den Diebstahl von Mobiltelefonen für
potentielle Täter unattraktiv zu machen.
Erste Gespräche mit Netzbetreibern und Geräteherstellern lassen unterschiedliche
Einschätzungen zur technischen und wirtschaftlichen Realisierbarkeit einer
entsprechenden Vorgehensweise in Deutschland erkennen.
Mit Blick auf die Erfahrungen in Großbritannien und Erkenntnisse des
Bundeskriminalamtes wird die am 18. Juli 2003 konstituierte Projektgruppe, der zunächst
BKA, BMI und DFK angehören, den konstruktiven Dialog mit Geräte-/Chip-Herstellern
sowie Netzbetreibern aufnehmen, um eine - auch europaweit angelegte - konsensuale
Problemlösung zu erreichen. Mit diesem Projekt könnte ein wichtiger Beitrag zur
präventiven Verhinderung eines sich entwickelnden Kriminalitätsphänomens geleistet und
die betroffene Wirtschaft im Sinne von "Public Private Partnership (PPP)" sinnvoll in die
Problemlösung einbezogen werden.
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Informationen aus dem Europäischen Netzwerk für Kriminalprävention (EUCPN)
Am 5./6. Juni 2003 fand in Griechenland eine Arbeitstagung zum Thema "Entwicklung der
kommunalen Kriminalprävention im europäischen Vergleich" statt. Ziel war eine EU-weite
Sachstandserhebung sowie insbesondere die Sensibilisierung der erstmals teilnehmenden
EU-Beitrittsländer für den gesamtgesellschaftlichen kommunalen Präventionsansatz.
Seitens des DFK wurde zum Thema "Entwicklung der kommunalen Prävention als
gesamtgesellschaftliches Anliegen - Erfolgskriterien für kommunale kriminalpräventive
Gremien" vorgetragen.
Generell zeichnen sich europaweit erfolgreiche Modelle dadurch aus, dass ein vor Ort
institutionalisierter Ansatz gewählt wird, der den lokalen Problemlagen entsprechend die
maßgeblichen staatlichen und gesellschaftlichen Akteure an einen Tisch bringt und auch
ein eigenes Budget vorsieht. Um auch die lokale bzw. regionale Wirtschaft zu Mitarbeit
und Sponsoring zu motivieren, ist auf eine Balance zwischen langfristig angelegter
primärer Arbeit z.B. mit Kindern und Jugendlichen und den sekundären Ansätzen der
Vermeidung oder Reduzierung von Tatgelegenheiten z.B. durch technische Maßnahmen
zu achten. Kriminalprävention - verstanden als kommunale Querschnittsaufgabe mit
Bürgermeisterpflicht - profitiert von mehrstufigen Netzwerken, in denen erfolgreiche
Problemlösungen ausgetauscht werden können. Vergleichende Analysen
unterschiedlicher Lösungswege sind verstärkt zu unterstützen und die Ergebnisse
systematisch auszutauschen. Gegenüber dem Bürger und auch den politischen
Entscheidungsträgern ist eine angemessene Öffentlichkeitsarbeit von hoher Bedeutung,
die insbesondere nachhaltige Erfolge aufzeigt.
Zur Vorbereitung der diesjährigen "good-practice-Konferenz" im November in Rom hat
die italienische Präsidentschaft als Themenschwerpunkte Kfz-Diebstahl, Raubüberfälle
und Integration jugendlicher Immigranten festgelegt. Eine bundesweite Abfrage im
Hinblick auf die Präsentation deutscher Projekte ist veranlasst.
Parallel wird EUCPN unter Federführung Frankreichs beginnen, Standards für "good- /
best-practice" auf europäischer Ebene zu erarbeiten.
Als Informationsquelle zu Strategien, Aktivitäten und Projekten der Kriminalprävention in
Europa hat EUCPN eine Website unter http://europa.eu.int/comm/justice_home/eucpn
eingerichtet. Die Website kann auch über die DFK-Homepage: Service / Links /
Prävention in Europa / European Crime Prevention Network EUCPN aufgerufen werden.
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Veranstaltung zum Themenfeld "Medien und Prävention"
Am 23. Juni 2003 führte das DFK im Rahmen der Ausbildungsmesse für
Medienberufe "generation m" eine Podiumsdiskussion zum Thema "Wie kommt die
Prävention ins Fernsehen?" durch.
Die Teilnehmer, Prof. Gebhard Henke (Leiter Programmbereich Unterhaltung, Familie und
Fernsehen beim WDR), Elmar Thevessen (Chef Aktualität beim ZDF), Dieter Czaja
(Jugendschutzbeauftragter bei RTL), Bill Mockridge (Schauspieler), Ralf Jesse (Autor und
Regisseur), Prof. Gisela Losseff-Tillmann, (FU Düsseldorf, Fachbereich Soziologie), Malte
Ristau-Winkler (Abteilungsleiter Familie, Wohlfahrtspflege, Bürgerschaftliches
Engagement im BMFSFJ) und Norbert Seitz (Direktor DFK) waren sich einig, dass die
primäre Verantwortung für Erziehung und Vermittlung von Lebenskompetenz sowie für
Maßnahmen struktureller Prävention insbesondere bei Eltern und Politikern liege, die
Medien jedoch unterstützend tätig sein müssen.
Die Medienvertreter konstatierten, dass die bereits punktuelle Einbindung von
Präventionsthemen in einigen Sendungen ausgeweitet werden könne, und erklärten ihre
Bereitschaft, sich für dieses Anliegen einzusetzen. Vor diesem Hintergrund plant das DFK
die Einrichtung eines Arbeitskreises "Prävention und Medien" zur Entwicklung und
Unterstützung von Projekten, die der medialen Aufbereitung und Verbreitung von
Präventionsthemen dienen und die Vermittlung von Medienkompetenz fördern.
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Bonner-Präventions-Spektakel
(B.V.) "Prävention leben und erleben", unter diesem Motto veranstaltet das Deutsche
Forum für Kriminalprävention unter Schirmherrschaft der UNICEF am 26. Juli 2003 von
11.00 - 18.00 Uhr ein großes Familien- und Jugendfest zwischen Haus der Geschichte,
Welckerstraße, Dahlmannstraße und altem Bundestag.
Bei diesem in der Form bislang einmaligen "Bonner-Präventions-Spektakel" geht es um
alles, was Kinder und Jugendliche fit fürs Leben macht: Um Selbstbewusstsein, Toleranz,
Fairness, Teamgeist und Konfliktfähigkeit. Ob im Sport, in der Musik, oder beim Theater
spielen, um nur einige Bereiche zu nennen: Kinder und Jugendliche können dort im
wahrsten Sinne des Wortes spielerisch und mit Spaß genau diese Fähigkeiten erlernen.
Zahlreiche Akteure werden sich deshalb vorstellen. Dabei soll die Information nicht zu
kurz kommen, im Vordergrund steht jedoch das Mitmachen und Miterleben!
Angebote hierfür wird es reichlich geben, etwa den SportActionBus gegen Gewalt und den
Kletterfelsen des Stadtsportbundes, Einblicke in Selbstverteidigungs- und
Selbstbehauptungskurse, Fußparcours oder themenbezogenen Mal- und Bastelaktionen,
spezielle Führungen im Haus der Geschichte oder CDs rund um das Thema Gewalt von
Jugendlichen für Jugendliche. Auch der "Prävent-Athlon" lädt zum Mitmachen ein und
dabei gibt es sogar etwas zu gewinnen: Hauptpreis ist ein Rundflug mit einem
Segelflugzeug!
Neben einem abwechslungsreichen Bühnenprogramm wird es außerdem einen Kinder-
und Jugendflohmarkt, Jugendtheater, Mitmachaktionen und Sportvorführungen wie z. B.
das Showboxen des Bonner und Siegburger Boxclubs oder Taekwondo-Vorführungen
geben.
Am Sterntaler e. V. - Stand findet ein großer Luftballonwettbewerb statt, es werden
Vorträge über Lernfrust und Gewalt an Schulen gehalten und die Künstlergruppe ARTE e.
V. präsentiert eine Ausstellung zum Thema "Gewalt im Alltag ".
Die Bonner Hotel- und Geschäftswelt stellt Preise für die große Tombola am Stand der
Tourismus & Kongress GmbH zugunsten der UNICEF zur Verfügung.
Die Veranstaltung wird durch das Programm "entimon - gemeinsam gegen Gewalt und
Rechtsextremismus" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
gefördert. Informationen für Kinder und Jugendliche erhalten Sie unter
www.praeventionsspektakel.de oder über unsere homepage www.kriminalpraevention.de.
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2. Präventionsnews
"Die folgenden Beiträge wurden mit freundlicher Genehmigung der Verfasser aus dem
Polizei-Newsletter entnommen. Der POLIZEI-NEWSLETTER ist ein Kooperationsprodukt
von TC TeamConsult (Schweiz) und dem Lehrstuhl für Kriminologie der Universität
Bochum. Der vollständige Newsletter kann unter www.polizei-newsletter.de eingesehen
werden."
Thema Jugendgewalt
Mit aktuellen Aspekten von Jugendkriminalität und Jugendgewalt beschäftigen sich gleich
mehrere Beiträge in der von der Landeszentrale für Politische Bildung Baden-
Württemberg herausgegebenen Zeitschrift "Der Bürger im Staat" (Heft 1, 2003).
Alle Beiträge sind im Internet verfügbar unter:
http://www.lpb.bwue.de/aktuell/bis/1_03/sicher_krimi.htm. Die Beiträge behandeln
folgende Themen: zur Kriminalitätsentwicklung allgemein (Hans-Jürgen Kerner),
Kriminalitätsfurcht (Helmut Kury, Joachim Obergfell-Fuchs), Kinder- und
Jugenddelinquenz (Werner Maschke), Häusliche Gewalt (Michael Bock), Gewalt in der
Schule (Thomas Feltes), sexuelle Gewalt (Rudolf Egg), Kriminalität von Migranten
(Kerstin Reich), politisch motivierte Kriminalität (Roland Eckert), Geschlecht und
Kriminalität (Gabriele Schmölzer), Städtebau und Kriminalität (Edwin Kube) sowie
Kommunale Kriminalprävention (Dieter Hermann, Christian Laue).
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Kriminalprävention durch Gestaltung des öffentlichen Raumes: CPTED
Grundlage des Kriminalpräventionskonzeptes CPETD (Crime Prevention Through
Environemental Design) ist die Erkenntnis der Sozialpsychologie, wonach ein direkter
Zusammenhang zwischen Raumgestaltung und menschlichem Verhalten bzw.
menschlicher Wahrnehmung besteht. Dementsprechend kann die Gestaltung - und damit
die Nutzung - des öffentliche Raumes einerseits zu einer Reduktion devianten Verhaltens,
andererseits zu erwünschten Verhaltensweisen im öffentlichen Raum führen, mit dem
positiven Nebeneffekt, dass Konflikte vermieden und die Furcht vor Kriminalität gesenkt
werden.
Aufgrund zahlreicher Kriminalpräventionsprojekten, die z.B. in England, den Niederlanden
und in Italien auf der Basis von CPTED-Prinzipien durchgeführt wurden, zeigt sich, dass
für einen Erfolg dieser Projekte zumindest drei Disziplinen durch intensive
Zusammenarbeit verknüpft werden müssen: Stadtplanung, Kriminologie und
Polizeiarbeit. Besonders erfolgreich erweisen sich diejenigen Initiativen, die sich aktiv mit
den Sicherheitsproblemen der Bevölkerung auseinander setzen.
(Quelle: Neue Kriminalpolitik 2002, Heft 4, S. 123 - 126)
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Sucht- und Drogenbericht der Bundesregierung verfügbar
Er steht im Internet (www.bmgs.de) zum Herunterladen zur Verfügung. Der rückläufige
Trend bei den Todesfällen infolge des Konsums illegaler Drogen hat angehalten. Nach
einem Rückgang von fast 10% im Jahr 2001 gab es einen erneuten Rückgang um 17,5%
im Jahr 2002. Mit 1.513 drogenbedingten Todesfällen wurde das Niveau von 1990
erreicht. Die Abhängigkeit von Nikotin, Alkohol und Medikamenten hat ein
besorgniserregendes Ausmaß angenommen. Jedes Jahr sterben in Deutschland über
40.000 Menschen infolge ihres Alkoholkonsums, über 50.000 alkoholkranke Menschen
wurden in Fachkliniken und Suchtbehandlungseinrichtungen behandelt, über 1,2 Mio.
Menschen gelten als alkoholabhängig - davon sind ungefähr ein Drittel Frauen. Bei der
Medikamentenabhängigkeit, unter der in Deutschland ebenfalls ca. 1,2 Mio. Menschen
leiden, beträgt der Frauenanteil zwei Drittel. Eine besondere Zielgruppe mit einem
hochriskanten Alkoholkonsummuster sind Jugendliche, die "Binge drinking", das gezielte
Rauschtrinken, praktizieren. In Deutschland rauchen 16,7 Mio. Menschen, über 110.000
Menschen sterben jährlich an tabakbedingten Krankheiten - das sind über 300 Todesfälle
pro Tag. Das durchschnittliche Einstiegsalter beim Rauchen ist mit 13,6 Jahren
erschreckend niedrig.
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Zusammenhang zwischen Alkohol-Verkaufsstellen und Kriminalität
Eine Studie in den USA ist Zusammenhängen zwischen der sozialen Struktur einer
Nachbarschaft, der Anzahl von Alkohol-Verkaufsstellen und Gewaltkriminalität
nachgegangen. Im Ergebnis ist die Gewaltkriminalität umso höher, je mehr solcher
Verkaufsstellen im Viertel verfügbar sind - auch wenn man andere Einflussfaktoren wie
z.B. die soziale Struktur kontrolliert.
Quelle: Gorman, D.M., P.W. Sperr, P.J. Gruenewald, Spatial dynamics of alcohol
availability, neighbourhood structure and violent crime. In: Journal of Studies on Alcohol,
62, 5, 2001, S. 628-636.
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Strafvollzugsarchiv Bremen online
Unter www.strafvollzugsarchiv.de kann im Bestand des Strafvollzugsarchivs online
recherchiert werden. Es handelt sich dabei um eine Datenbank mit zur Zeit rund 5800
Titeln - Büchern (auch in englischer Sprache), Aufsätzen aus Zeitschriften und grauer
Literatur und Urteilen aus dem Bereich Strafvollzug.
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3. Termine
Aktuelle Termine finden Sie auf unserer Homepage unter Stichwort Kalender !
26. Juli 2003
Bonner Präventionsspektakel (www.kriminalpraevention.de)
30. Juli - 04. August 2003
"Organisierte Kriminalität - Bedrohung der Gesellschaft und Herausforderung für den
Rechtsstaat" (IBZ Schloss Gimborn)
08. - 12. September 2003
"Drogen im Alltag - neuere Entwicklungen des Konsums illegaler Rauschmittel -
strafrechtliche und präventive Ansätze" (IBZ Schloss Gimborn)
12. September 2003
Fachtagung: "Rechtsextremismus: Den Einstieg verhindern - zum Ausstieg ermutigen -
mit einem Netzwerk der Professionen" in Kiel (www.mjf-schleswig-holstein.de )
14. - 18. September 2003
Seminar "Multikulturelle Gesellschaft - Integration und Migration" in Bonn (dbb Akademie)
19. September 2003
5. Fachwerkstatt zur Entwicklungsförderung und Kriminalprävention im Vor- und
Grundschulbereich "ICH bin anders, DU auch - Präventive Ansätze zur Vermeidung von
Ausländerfeindlichkeiten im Vor- und Grundschulbereich" in Potsdam (www.uni-
potsdam.de)
30. September 2003
"Yuppi, Yuppi, Ich-AG", Alternative Initiativen zur Bewältigung von Jugendarbeitslosigkeit,
Bensberg (www.tma-bensberg.de)
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4. Verschiedenes
Mitte August 2003 erscheint die neue Ausgabe von forum kriminalprävention mit dem
Themenschwerpunkt "Kriminalprävention durch Technik.
Der DFK-Geschäftsbericht 2001/2002 sowie die themenbezogenen Dokumentationen
· Sackgasse Gewalt? Erziehung, Prävention, Auswege, Lösungen - Ergebnisse
einer Fachtagung
· Interdisziplinäre und kriminalpräventive Maßnahmen im Migrationsprozess am
Beispiel türkischstämmiger Jugendlicher - Eine Tagungsdokumentation
· Arbeitskreis Kriminalprävention und Biometrie - Eine Workshop-
Dokumentation
können bei der Geschäftsstelle dfk@kriminalpraevention.de angefordert werden. Der
Versand erfolgt unfrei.
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Der DFK-NEWSLETTER ist ein Produkt der DFK-Geschäftsstelle und kann unter der DFK-
Homepage: http://www.kriminalpraevention.de abonniert werden.
Bei Darstellungsproblemen kontaktieren Sie bitte unseren Administrator Joachim
Eschemann unter der Email-Adresse: joachim.eschemann@kriminalpraevention.de.
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Zurückliegende Newsletter können Sie zukünftig online im Web unter
http://www.kriminalpraevention.de nachlesen.
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