DFK-Newsletter 48 (Dezember 2005)
DFK-NEWSLETTER Nr. 48 - Dezember 2005
Datum: 23.12.2005
Inhalt:
1. Aktuelles vom DFK
1.1 Leitfaden "Impulse für das kommunale Präventionsmanagement"
1.2 EUCPN Best-Practice-Conference am 6./7. Dezember 2005 in London
2. Präventionsnews
2.1 Studie "Wirtschaftskriminalität 2005"
2.2 Förderung "Studiengruppen zu Migration und Integration"
2.3 Studierenden-Wettbewerb 2006 ausgeschrieben
2.4 "Internauten Medienkoffer" für Schulen
2.5 Soziale Kosten des Drogenmissbrauchs
2.6 Projektwettbewerb gegen Rassismus im Fußball
2.7 Victor-Klemperer-Jugendwettbewerb 2006
2.8 Förderwettbewerb "Besser integriert"
2.9 Standards zur Qualitätssicherung kriminalpräventiver Projekte
2.10 Kommunale Kriminalprävention: Mehr Sicherheit für die Stadt?
2.11 Medien und Kriminalität
2.12 Kriminalprävention in Großwohnsiedlungen
3. Termine
4. Verschiedenes
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1. Aktuelles vom DFK
1.1 Leitfaden "Impulse für das kommunale Präventionsmanagement"
Das Konzept der kommunalen Kriminalprävention hat in den letzten Jahren einen enormen Auftrieb erlebt. Angesichts eines sehr heterogenen Spektrums verschiedener Organisationsformen und einer großen Bandbreite inhaltlicher Ausrichtungen mehren sich jedoch auch kritische Stimmen, die eine Verwässerung und Erosion des Konzeptes befürchten. Das Deutsche Forum für Kriminalprävention hat sich deshalb die Aufgabe gestellt, einen Beitrag zur Unterstützung der Fortentwicklung und Stabilisierung kommunaler Präventionsgremien zu leisten. In dem Anfang 2006 in gedruckter Form vorliegenden Leitfaden "Impulse für das kommunale Präventionsmanagement" werden insbesondere Strukturelemente benannt, die sich entweder als notwendig und förderlich oder als behindernd für die Planung, Einrichtung und Arbeit kommunaler Präventionsgremien erwiesen haben. Als Grundlage der Darstellung ist eine sekundäranalytische Auswertung ausgewählter Literatur zum Themenfeld "Kommunale Kriminalprävention" unter der Fragestellung durchgeführt worden, welche Vorraussetzungen und Rahmenbedingungen für wirkungsvolle kommunale Präventionsarbeit erkennbar sind und in wie weit sich daraus Impulse für die Initiierung, Optimierung und auch Revitalisierung kommunaler Institutionalisierungsformen herleiten lassen. Befunde dieser Analyse wurden im Rahmen einer Delphi- Befragung Präventionspraktikern des DFK-Arbeitskreises "Städte für Sicherheit, Toleranz und Gewaltlosigkeit" zur Beurteilung vorgelegt. Untersuchungsleitend war dabei die Frage, ob sich die abstrakten Gelingens- und Gestaltungsparameter mit dem individuellen Erfahrungswissen in den Kommunen des DFK-Arbeitskreises bestätigen lassen. Der Leitfaden kann bei der Geschäftsstelle (dfk@kriminalpraevention.de) angefordert oder auf unserer Homepage http://www.kriminalpraevention.de unter "Service/Downloads/DFK-Publikationen" als pdf-Dokument herunter geladen werden. Der Leitfaden ist eine überarbeitete Zusammenfassung der Vorstudie "Impulse für das Kommunale Präventionsmanagement", die ebenfalls dort zum Download bereit steht. WK
1.2 EUCPN Best-Practice-Conference am 6./7. Dezember 2005 in London
Thema der diesjährigen EUCPN Best-Practice-Conference war "Gewaltkriminalität im öffentlichen Raum / gewalttätige Straßenkriminalität (Violent Street Crime)". Delegationen aus fast allen EU-Staaten sowie Teilnehmer mit Beobachterstatus aus Kroatien und Rumänien waren vertreten, insgesamt ca. 100 Personen. Die Konferenz bot den Teilnehmern erneut Gelegenheit, sich im europäischen Rahmen sowohl über kriminalpolitische Fragestellungen als auch über kriminalpräventive Projekte und Ideen zu informieren und auszutauschen. Höhepunkt der Veranstaltung war die Verleihung des European Crime Prevention Award (ECPA) an ein Projekt aus Utrecht/Niederlande, das die Verbesserung der Sicherheit und des Sicherheitsgefühls im dortigen Bahnhofsbereich zum Gegenstand hat. Die Themenwahl "Violent Street Crime" hatte den Hintergrund, dass in Großbritannien gewalttätige Straßenkriminalität mancherorts Ausmaße angenommen hat, die dringenden Handlungsbedarf verursachen. Zunahmen der Straftaten im Bereich Straßenraub und insbesondere beim Gebrauch von Waffen haben dazu geführt, dass hier ein aktueller Schwerpunkt der britischen Kriminalpolitik liegt. So wurde die Mindeststrafe für den illegalen Besitz von Feuerwaffen auf fünf Jahre Gefängnis erhöht. Ein nächster Schritt der Regierung wird die Umsetzung des Violent Crime Bill (Inkrafttreten Anfang 2006) sein, u.a. mit Regelungen zur Beschränkung des Imports und Verkaufs von Feuerwaffenimitaten, ein Verbot des Verkaufs von Messern an Jugendliche sowie eine Befugnis für Lehrer, Schüler präventiv nach Waffen zu durchsuchen. Nähere Informationen zur Konferenz und den Projekten finden Sie im Internet unter http://www.eucpn.org. Ein Konferenzbericht des DFK wird in Kürze auf unserer Homepage http://www.kriminalpraevention.de unter "Service/Downloads/DFK-Publikationen" als pdf-Dokument zur Verfügung stehen. Die nächste Best-Practice-Konferenz findet im Herbst 2006 in Helsinki/Finnland statt. WK
2. Präventionsnews
2.1 Studie "Wirtschaftskriminalität 2005"
In den vergangenen zwei Jahren sind 46 Prozent aller deutschen Unternehmen Opfer wirtschaftskrimineller Handlungen geworden. Die häufigsten Delikte waren Unterschlagung (29 Prozent), Betrug (23 Prozent), Industriespionage / Produktpiraterie (13 Prozent). In den Jahren 2003 und 2004 entstand in Unternehmen durch Unterschlagung, Betrug sowie Produktpiraterie / Industriespionage durchschnittlich ein Schaden in Höhe von 3,4 Millionen Euro. Zu diesen Ergebnissen kommt die am 29. November 2005 von der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg vorgestellte Studie "Wirtschaftskriminalität 2005". Für die Studie wurden Verantwortliche für Kriminalprävention und -aufklärung von 3.634 Unternehmen in 34 Ländern befragt. Insgesamt beläuft sich der bezifferbare materielle Verlust durch Wirtschaftskriminalität allein bei den befragten 400 deutschen Unternehmen in 2003 und 2004 auf 622 Millionen Euro. Zu den materiellen Verlusten kommen bei 41 Prozent der von Wirtschaftskriminalität betroffenen Unternehmen immaterielle Verluste wie Imageschäden, Schwächung der Mitarbeitermotivation oder auch Beeinträchtigungen der Beziehungen zu Geschäftspartnern. Aufschlussreich sind die aus Sicht der Unternehmen wichtigsten Ursachen für die konkret erlebten Fälle von Wirtschaftskriminalität: So stellten zwei Drittel ein mangelndes Werte- und Unrechtsbewusstsein und knapp 40 Prozent einen zu aufwändigen Lebensstil des Täters fest. Gleichzeitig räumten 42 Prozent der geschädigten Unternehmen ein, nur über ungenügende interne Kontrollmechanismen zu verfügen. Die Studie macht deutlich, dass keine Branche von Wirtschaftsstraftaten verschont bleibt. Besonders betroffen sind weltweit allerdings Handels- beziehungsweise konsumorientierte Unternehmen (60 Prozent), die Telekommunikationsbranche sowie das Bank- und Versicherungsgewerbe (jeweils 50 Prozent). Jedoch ist bei dem Vergleich zu berücksichtigen, dass der Finanzsektor stärker reguliert und überwacht wird als andere. Die Studie "Wirtschaftskriminalität 2005" steht im Internet unter http://www.pwc.com/de/forensicservices zum kostenlosen Download zur Verfügung. JE
2.2 Förderung "Studiengruppen zu Migration und Integration"
Die VolkswagenStiftung fördert "Studiengruppen zu Migration und Integration" mit jeweils maximal 800.000 Euro bei einer Laufzeit von drei Jahren. Im Blick auf die Strukturpotenziale für die Integration von Migranten ist die zweite Auswahlrunde auf die Themenbereiche "Migration und Organisation" sowie "Struktur und Wandel von Sprache" fokussiert. Charakteristisch für das Programm ist, dass in den Studiengruppen Kompetenz aus Wissenschaft und Praxis gebündelt werden soll. Anträge für die aktuelle Ausschreibungsrunde sind bis 30. Juni 2006 einzureichen. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter http://www.volkswagenstiftung.de. Quelle: E&C Newsletter, 20.12.2005
2.3 Studierenden-Wettbewerb 2006 ausgeschrieben
Unter dem Thema "Was kann Sport leisten? Sport als Mittel von Verständigung und Integration" schreibt das Bundesministerium des Innern 2006 seinen siebten Studierendenwettbewerb aus. Studierende aller Fachrichtungen sind aufgerufen, Ideen zu diesem Thema zu entwickeln. Anhaltspunkte können unter anderem folgende Fragestellungen sein: Wie kann Sport zur Förderung von Frieden und internationaler Verständigung beitragen? Wie kann Sport die Integration von Minderheiten, von Menschen mit Behinderungen oder von Menschen mit Migrationshintergrund im In- und Ausland beschleunigen? Gibt es gelungene Fallbeispiele, bei denen der Sport als Mittel zu Integration und Verständigung erfolgreich war? Können Toleranz und Fair Play im Sport auf andere gesellschaftliche Bereiche ausstrahlen? Studierende (deutsche und ausländische) deutscher Hochschulen sowie deutsche Studierende im Ausland können sich an dem Wettbewerb beteiligen und Arbeiten in einer der drei Kategorien wissenschaftliche Arbeit, Essay/Reportage oder Fotografie einreichen. Es werden insgesamt Preise in Höhe von 15.000 Euro vergeben, jeweils erste, zweite und dritte Preise in Höhe von 2.500 Euro, 1.500 Euro und 1.000 Euro in den drei genannten Kategorien. Einsendeschluss ist der 15. Juli 2006. Nähere Informationen finden Sie im Internet unter http://www.bmi.bund.de/Internet/Content/Themen/Politische__Bildung/Datenun dFakten/StudierendenWettbewerb__2006.html Quelle: Bundesministerium des Innern, http://www.bmi.bund.de
2.4 "Internauten Medienkoffer" für Schulen
Die "Internauten" sind ein Projekt, das im Rahmen der Initiative "Deutschland sicher im Netz" entstand. Es handelt sich um eine in Zusammenarbeit der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM), des Deutschen Kinderhilfswerks und von Microsoft Network (MSN) Deutschland entstandene Website für Kinder. Mit Hilfe dieser Website werden Kinder über einen sicheren und kompetenten Umgang mit dem Internet aufgeklärt. Begleitend zur Website gibt es jetzt auch einen Medienkoffer für Grund- und weiterführende Schulen. Der Medienkoffer ist für die Arbeit mit Kindern der 3.-6. Klasse geeignet. Er enthält vier Unterrichtseinheiten in Form von Faltpostern, Comics der einzelnen Missionen, ein Aktionskartenspiel rund um das Thema Sicherheit im Internet, ein Begleitheft für Lehrer mit didaktischen Vorschlägen zur Gestaltung des Unterrichts und eine CD-ROM, auf der u. a. eine Offline-Version der Internauten zur Verfügung gestellt wird. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter http://www.internauten.de/194.0.html. Quelle: Newsletter der Initiative D21, Dezember 2005
2.5 Soziale Kosten des Drogenmissbrauchs
Die Schrift "The Economic Costs of Drug Abuse in the United States, 1992- 2002" (112 pp.) (NCJ 207303) stellt die aktuellen und erwarteten Schätzungen der wirtschaftlichen Kosten aufgrund von Drogenmissbrauch in den USA vor. Für 2002 wurden sie auf 180,9 Milliarden Dollar geschätzt. Dieser Betrag beinhaltet sowohl die Kosten für die Behandlung der Gesundheits- und Kriminalitätsfolgen als auch für den Verlust der Arbeitskraft durch Behinderung, Tod oder Rückzug aus der regulären Arbeitswelt. Die Publikation steht im Internet unter http://www.whitehousedrugpolicy.gov/publications/economic_costs/ zum Download zur Verfügung. Quelle: Polizei-Newsletter Nr. 81
2.6 Projektwettbewerb gegen Rassismus im Fußball
Mit 300.000 Euro aus dem Stand Up Speak Up Fonds (http://www.standupspeakup.com) kann die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung Projekte und Initiativen unterstützen, die aktiv gegen Rassismus im Fußball vorgehen. Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung ruft als nationaler Partner von Stand Up Speak Up dazu auf, sich mit guten Ideen und Konzepten, wie Rassismus und Diskriminierung in Deutschlands beliebtesten Sport wirkungsvoll begegnet werden kann, zu beteiligen. Bewerben können sich z.B. Freiwilligen-Organisationen, Fußball-Vereine, Jugendclubs oder Fangruppen. Einsendeschluss ist der 9. Januar 2006. Genauere Informationen und Antragsformulare finden Sie auf der Internetseite der Stiftung http://www.dkjs.de. Quelle: Deutsche Kinder- und Jugendstiftung, http://www.dkjs.de
2.7 Victor-Klemperer-Jugendwettbewerb 2006
Das vom Bundesministerium des Innern gemeinsam mit dem Bundesministerium der Justiz gegründete Bündnis für Demokratie und Toleranz, die Dresdner Bank und das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) rufen auch in diesem Jahr unter dem Motto "Kreativ für Toleranz" Jugendliche ab 15 Jahre dazu auf, ihre Ideen und Vorstellungen von einer demokratischen, toleranten und weltoffenen Gesellschaft zu dokumentieren. Einzelpersonen, Gruppen und Schulklassen können ab sofort ihre Wettbewerbsbeiträge - Reportagen, Theaterstücke, Websites, Videos oder Songtexte - für den Victor-Klemperer-Jugendwettbewerb 2006 einreichen. Einsendeschluss ist der 31. März 2006. Die Themen und Darstellungsformen können frei gewählt werden. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. Die Broschüre zum Victor- Klemperer-Jugendwettbewerb 2006 gibt Interessierten Ratschläge und Tipps. Sie ist beim Bündnis für Demokratie und Toleranz (per Email buendnis@bfdt.de) oder als Download unter http://www.victor-klemperer- wettbewerb.de erhältlich. Quelle: Bundesministerium des Innern, http://www.bmi.bund.de
2.8 Förderwettbewerb "Besser integriert"
Der Förderwettbewerb der Robert-Bosch-Stiftung "Besser Integriert" will die Integration von Mitbürger/innen türkischer Herkunft in das Gemeinwesen fördern. Bewerben können sich Vereine, Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser etc. mit ihren Projekten. Besonders berücksichtigt werden Aktivitäten zur Sprachförderung, zur Förderung von Kinder- und Jugendarbeit, Bildung, sportlichen und kulturellen Aktivitäten und auch soziale Maßnahmen. Einsendeschluss ist der 28. Februar 2006. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter http://www.bosch-stiftung.de Quelle: E & C Newsletter, 25.11.2005
2.9 Standards zur Qualitätssicherung kriminalpräventiver Projekte
Ab sofort stehen Beccaria-Standards zur Qualitätssicherung kriminalpräventiver Projekte zur Verfügung. Die Beccaria-Standards umfassen Maßgaben und Anforderungen an die Qualität der Planung, Durchführung sowie Bewertung kriminalpräventiver Projekte. Sie dienen als Hilfestellung für die Praxis. Zugleich bieten sie Gutachtern, Auftrag- und Geldgebern (bei Projektanträgen) eine fachliche Grundlage zur Einschätzung der Projektqualität. Standards als Maßstab zur Überprüfung der Projektplanung und -durchführung sind ein erster Schritt auf dem Weg zu verstärkter Qualitätsorientierung. Die Standards sind im Rahmen des Beccaria-Projekts des Landespräventionsrates Niedersachsen erarbeitet worden und können unter http://www.beccaria.de herunter geladen werden. Quelle: Landespräventionsrat Niedersachsen, http://www.lpr.niedersachsen.de
2.10 Kommunale Kriminalprävention: Mehr Sicherheit für die Stadt?
Über die kommunale Kriminalprävention und ihre Wirkung wird viel geforscht und publiziert. Weniger Aufmerksamkeit erfuhren in der Literatur bisher aber diese Gremien und ihre Mitglieder selbst. Hier setzt die Diplomarbeit von Henning van den Brink "Kommunale Kriminalprävention. Mehr Sicherheit für die Stadt? Eine qualitative Studie über kommunale Präventionsgremien" an, die in den Schriften zur empirischen Polizeiforschung im Verlag für Polizeiwissenschaft (ISBN: 3-935979-56-8) erschienen ist. Quelle: Polizei-Newsletter Nr. 81
2.11 Medien und Kriminalität
Mit der immer wiederkehrenden Frage, ob und in welcher Form Medien die Kriminalität beeinflussen, beschäftigen sich zwei empirische Beiträge. Im ersten wurden insgesamt 480 Bürger in Washington befragt. Insgesamt zeigte sich, dass die Medien eine wichtige Rolle in Bezug auf die Einstellungen und die Verbrechensfurcht spielen. Dabei zeigen diejenigen, die ihren lokalen Fernsehsender als wichtigste Nachrichtenquelle angeben, die höchste Verbrechensfurcht im Vergleich zu denjenigen, die Tageszeitungen, nationale Fernsehangebote oder andere Medien angeben. Allerdings zeigt die Studie auch, dass Medien unterschiedliche Wirkungen haben und dass diese Wirkungen ganz entscheidend von der sozialen Struktur der betreffenden Personen abhängen. Hinzu kommt, dass dann die Medien besonders hohe Wirkungen haben, wenn ihre Botschaft mit den Erfahrungen und Lebensbedingungen der Mediennutzer übereinstimmt. Quelle: Weitzer, R., & Kubrin, C. E. (2004). Breaking news: How local TV news and real-world conditions affect fear of crime. Justice Quarterly, 21(3), 497-520. Mit der Frage, ob Gewaltdarstellungen im Fernsehen, im Film, in Videospielen und in der Musik Gewalt hervorrufen, beschäftigt sich ein anderer Artikel. Insgesamt wird darin festgestellt, dass sich ein solcher Effekt in vielen Studien gezeigt hat, wobei sich der Effekt vor allem für eher leichtere Formen der Aggression nachweisen lässt. Insbesondere spielt der Medienkonsum in früher Kindheit hier eine wichtige Rolle und vor allem dann, wenn er mit eigenen Gewalterfahrungen in der Familie verbunden ist. Aber auch hier spielen wieder die sozialen und sozialstrukturellen Umweltbedingungen eine nicht unerhebliche Rolle. Der Artikel zeigt auch, dass Maßnahmen von Eltern, die versuchen, diesem Effekt entgegenzusteuern, durchaus erfolgreich sein können. Quelle: Anderson, C. A., Berkowitz, L., Donnerstein, E., et al. (2003). The influence of media violence on youth. Psychological Science in the Public Interest, 4(3), 81-100. Quelle: Polizei-Newsletter Nr. 80
2.12 Kriminalprävention in Großwohnsiedlungen
Das Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht in Freiburg (http://www.mpicc.de) führt ein internationales Forschungsprojekt durch, mit dem integrative Handlungsansätze in der Kriminalitätsprophylaxe hinsichtlich ihres Erfolges bewertet werden sollen. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen soziale und bauliche Rehabilitationsmaßnahmen in sechs west- und osteuropäischen Hochhausquartieren. Forschungsleitend ist dabei die Frage, inwieweit städtebauliche Programme dazu geeignet sind, das tatsächliche Ausmaß der kriminellen und nicht-kriminellen Devianz sowie den Grad der subjektiven Verunsicherung zu reduzieren. Quelle: Polizei-Newsletter Nr. 80
3. Termine
16. Januar 2006 "Hinsehen und Handeln - Prävention von Rechtsextremismus in Hessen" in Gießen (Landespräventionsrat Hessen, http://www.landespraeventionsrat.hessen.de)
14. - 18. Februar 2006 "Security 2006" in Sofia (Bulgarian Chamber fo Commerce and Industry, http://www.bcci.bg/fairs/security)
Weitere Termine finden Sie auf unserer Homepage unter dem Stichwort "Kalender".
4. Verschiedenes
Das Jahr 2005 neigt sich seinem Ende zu und wir möchten die Gelegenheit nutzen, uns ganz herzlich für Ihr Interesse zu bedanken. Wir wünschen Ihnen und Ihren Angehörigen ein frohes Weihnachtsfest und alles Gute, Glück und vor allem Gesundheit für das Jahr 2006.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geschäftsstelle des Deutschen Forums für Kriminalprävention
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Mitte November 2005 ist die neue Ausgabe von "forum kriminalprävention" mit dem Themenschwerpunkt "Junge Menschen und Gewaltprävention" sowie weiteren Beiträgen zu den Themen "Wirkungsevaluation", "Sexueller Missbrauch", "Altenpflege" und "Korruptionskriminalität" erschienen.
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Folgende DFK-Publikationen können bei der Geschäftsstelle (eMail: dfk@kriminalpraevention.de) angefordert oder auf unserer Homepage http://www.kriminalpraevention.de unter "Service/Downloads/DFK-Publika- tionen" als pdf-Dokumente heruntergeladen werden:
- Impulse für das kommunale Präventionsmanagement (ab Anfang Januar 2006)
- Präventionswirkung von Sicherheitstechnik zum Einbruchschutz - Workshopdokumentation
- Die Wirksamkeit der Videoüberwachung
- Präventionseffekte sozialer Kompetenztrainings für Kinder
- Förderung von Vernetzung und Kooperation insbesondere durch Aus-, Fort- und Weiterbildung am Beispiel von Polizei und Jugendsozialarbeit in der Gewaltprävention
- Wirksamkeit technischer Einbruchsprävention bei Wohn- und Geschäfts- objekten - Eine Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung von aktuellem Täterwissen - Kurzfassung des Projektberichts - Einbruchdiebstähle in der kriminologischen Literatur - Auswertung der Polizeilichen Kriminalstatistik - Polizeiliche Sonderauswertung
- Symposium Biometrie und Flughafensicherheit
- Airport-Security - Biometrische Applikationen zur Verbesserung der Sicherheit auf Flughäfen - Ein Diskussionsbeitrag (nur als pdf-Dokument)
- Ergebnisse des Forschungsprojektes "Primäre Prävention von Gewalt Gegen Gruppenangehörige - insbesondere: junge Menschen" - Vorwort der Bundesministerin der Justiz Brigitte Zypries - Endbericht der Arbeitsgruppe - Empfehlungen der Arbeitsgruppe (Kurzfassung) - Empfehlungen der Arbeitsgruppe (Langfassung) - Maßnahmen zur Kriminalitätsprävention im Bereich Hasskriminalität unter besonderer Berücksichtigung primär präventiver Maßnahmen - Hasskriminalität: Ein Überblick aus kriminologischer Sicht - Workshop Reader: Prävention von Hate Crime in Deutschland - Tagungsband zum Symposium "Primäre Prävention von Gewalt gegen Gruppenangehörige: nationale und internationale Erfahrungen mit Präventionsstrategien zur Verhütung von Hasskriminalität" (nur als pdf-Dokumente)
- Prävention von Gewalt gegen alte Menschen - private Initiativen
- Hingehen statt wegsehen - Mitmachen statt rumstehen - Das erste Bonner Präventionsspektakel vom 26. Juli 2003 - Teil 1: Dokumentation der Veranstaltung
- Konzepte der Gewalt- und Kriminalprävention sowie der Verkehrs- sicherheit - Kinder stark machen... - Teil 2: Hintergrundinformationen zum Bonner Präventionsspektakel (nur als Druckwerk)
- Sackgasse Gewalt? Erziehung, Prävention, Auswege, Lösungen - Ergebnisse einer Fachtagung
- Interdisziplinäre und kriminalpräventive Maßnahmen im Migrations- prozess am Beispiel türkischstämmiger Jugendlicher - Eine Tagungs- dokumentation
- Arbeitskreis Kriminalprävention und Biometrie - Eine Workshop- Dokumentation
Die DFK-Jahresberichte 2001/2002, 2003 und 2004 können ebenfalls bei der Geschäftsstelle angefordert oder auf unserer Homepage unter "Stiftung/Jahresberichte" als pdf-Dokumente heruntergeladen werden.
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Der DFK-NEWSLETTER ist ein Produkt der DFK-Geschäftsstelle und kann unter der DFK-Homepage: http://www.kriminalpraevention.de abonniert werden. Bei Darstellungsproblemen kontaktieren Sie bitte unseren Administrator Joachim Eschemann unter der eMail-Adresse: joachim.eschemann@kriminalpraevention.de. Um den DFK-Newsletter zu verlassen, schreiben Sie eine Mail an: dfk@kriminalpraevention.de
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