DFK-Newsletter 61
DFK-NEWSLETTER Nr. 61 - 1/2008 08.Februar 2008
Inhalt:
1. Aktuelles vom DFK
1.1. Bundesjustizministerin Brigitte Zypries zur Kuratoriumspräsidentin gewählt
1.2. Intelligente Videoüberwachung ?DFK-Workshop im BKA
2.Präventionsnews
2.1. Jugendschutzgesetz gezielt verschärft
2.2. Preis für pädagogisch wertvolle Computerspiele
2.3. Sicherheitstipps der Polizei zur Zivilcourage
2.4. Kreativ für Toleranz ? Victor-Klemperer-Jugendwettbewerb
3. Literaturhinweise
4.Termine
5. Verschiedenes
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1. Aktuelles vom DFK
1.1. Bundesjustizministerin Brigitte Zypries zur Kuratoriumspräsidentin gewählt
Das Kuratorium der Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention (DFK) hat in seiner jüngsten Sitzung Bundjustizministerin Brigitte Zypries zu seiner neuen Präsidentin gewählt. Sie löst damit turnusmäßig Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble ab, der den Vorsitz in den vergangenen zwei Jahren innehatte. Zypries betonte die vorrangige Bedeutung der kriminalpräventiven Vorhaben für die Vermeidung von Gewalt in allen Bereichen der Gesellschaft. ?Es gibt eine Vielzahl erfolgreicher, vorbildlicher Projekte, die leider nicht hinreichend bekannt sind. Deshalb müssen wir die Vernetzung und den Erfahrungsaustausch mittels moderner Kommunikationsmittel intensivieren?, sagte die Bundesjustizministerin.
Gemeinsam mit den ebenfalls gewählten Stellvertretern, Uwe Glock, Geschäftführer der Bosch Sicherheitssysteme GmbH und Klaus Meiser, Minister für Inneres und Sport im Saarland, sowie dem Vorstand mit Professor Dr. Rudolf Egg an der Spitze will sie die Neuorientierung des DFK vorantreiben.
Nach den Beschlüssen des Kuratoriums soll sich die Stiftungsarbeit künftig wesentlich darauf konzentrieren, die Evaluierung Erfolg versprechender Präventionsprojekte finanziell zu unterstützen. ?Auf diese Weise können wir auch mit begrenzten finanziellen Mitteln dafür sorgen, dass die praktische Präventionsarbeit wertvolle und Qualität fördernde Impulse erhält?, sagte Zypries.
Die bisherigen Informationsangebote wie die Website www.kriminalpraevention.de , der Newsletter sowie die Zeitschrift ?forum kriminalprävention? bleiben erhalten und werden weiter ausgebaut. Damit werden Wissenstransfer und Vernetzung der Präventionsakteure gesichert.
1.2. Intelligente Videoüberwachung ? DFK-Workshop im BKA
Zu einem Workshop "Intelligente Videoüberwachung" trafen sich am 23. Januar 2008 beim Bundeskriminalamt Experten von Polizei und Sicherheitsindustrie, um die
Sachstände zur Entwicklung intelligenter Videosysteme abzugleichen und gemeinsam künftige Anforderungen zu definieren. Das Deutsche Forum für Kriminalprävention, das sich hierbei als Plattform für einen ständigen Gedankenaustausch sieht, plant weitere Veranstaltungen für die Bedarfsträger bzw. Anwender von Videoüberwachungsanlagen. Hierbei sollen auch deren Bedürfnisse und Anregungen erhoben werden und in die Entwicklung moderner Videoüberwachungen einfließen.
2. Präventionsnews
2.1. Jugendschutzgesetz gezielt verschärft
Das Bundeskabinett hat einen Entwurf eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Jugendschutzgesetzes beschlossen. Der Entwurf verbessert den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor medialen Gewaltdarstellungen, insbesondere vor gewaltbeherrschten Computerspielen. Diese Änderungen treten in Kraft, sobald das Gesetzgebungsverfahren Anfang 2008 abgeschlossen ist.
Der Gesetzentwurf ist Bestandteil des Sofortprogramms zum wirksamen Schutz von Kindern und Jugendlichen vor gewaltbeherrschten Computerspielen, das Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen und Armin Laschet, Familienminister in Nordrhein-Westfalen, im Februar dieses Jahres gemeinsam gestartet haben. Von der Leyen ist als Bundesfamilienministerin für den Jugendschutz zuständig, Laschet vertritt als Jugendminister in Nordrhein- Westfalen federführend die Länder für die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK).
Quelle BMFSFJ, Mehr unter www.bmfsfj.bund.de
2.2. Preis für pädagogisch wertvolle Computerspiele
Die Bundesregierung soll einen Preis für Computerspiele ausloben. Einem entsprechenden Antrag der Koalitionsfraktionen stimmten die Mitglieder des Ausschusses für Kultur und Medien zu. Der Antrag mache den Wert des Kulturgutes Computerspiele deutlich, begründeten die Unions- und SPD-Vertreter ihre Initiative. In der Öffentlichkeit würden oft nur die so genannten "Killerspiele" wahrgenommen. Ein Preis, der pädagogisch wertvolle Spiele fördere, diene der Orientierung von Verbrauchern.
Weitere Informationen unter: http://www.initiatived21.de/tt_news/1660
2.3. Sicherheitstipps der Polizei zur Zivilcourage
Hinsehen statt Wegschauen, Engagement statt Ignoranz: Diese Aufforderung ist in diesen Tagen aktueller denn je. Oft genug geschieht es am helllichten Tag und unter aller Augen. Ein Mensch wird bedrängt, bedroht oder gar tätlich angegriffen ? ob mitten in der Fußgängerzone, beim Einkaufen oder in der Straßenbahn. Es wäre aber verfehlt, aus den vergangenen Gewaltvorfällen gegen couragierte Bürger die falschen Konsequenzen zu ziehen und wegzuschauen. Zivilcourage ist gefordert ? von allen Bürgerinnen und Bürgern. Entscheidend bleibt allerdings, dass der Couragierte selbst nicht zu Schaden kommt. Mit Bedacht richtig vorzugehen, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen ist die oberste Regel. Oftmals genügen Kleinigkeiten, um eine große Wirkung zu erzielen. So kann die rechtzeitige Verständigung der Polizei über ein Handy oder die Aktivierung von weiteren Umstehenden zur Mithilfe, Schlimmes verhüten.
Mehr Informationen unter: www.polizei-beratung.de/presse/pressemitteilungen/2008/zivilcourage/print.ht ml
2.4. Kreativ für Toleranz ? Victor-Klemperer-Jugendwettbewerb
Der Wettbewerb will Schülerinnen und Schüler, Jugendliche und junge Erwachsene (Einzelpersonen, Klassen, Gruppen) anregen, sich mit den Themenbereichen Demokratie und Toleranz kreativ zu beschäftigen. Die Themen und Darstellungsformen können frei gewählt werden. Wichtig ist es, das Thema so aufzubereiten, dass auch andere daraus etwas lernen können.
Weitere Informationen unter: www.victor-klemperer-wettbewerb.de
3. Literaturhinweise
3.1. Rezension: Frühprävention von Gewalt und Aggression.
Ergebnisse des Züricher Präventions- und Interventionsprojektes an Schulen.
Manuel Eisner, Denis Ribeaud, Rahel Jünger, Ursula Meidert.
Rügger Verlag, Zürich / Chur 2007.
ISBN 978-3-7253-0880- 4;
260 Seiten, 28,20€
Anliegen der Publikation ist es durch eine enge Kooperation zwischen Forschung und Praxis einen wissenschaftlich fundierten Beitrag zur Entwicklung einer Strategie gegen Gewalt zu schaffen und so Impulse für die Gestaltung der kommunalen Präventionspolitik der Schweiz zu bieten. Mit diesem Anliegen werden die Ende 2007 veröffentlichten Ergebnisse einer Langzeitstudie des Präventions- und Interventionsprojektes an Züricher Schulen vorgestellt.
Eine ausführliche Rezension finden Sie unter www.kriminalpraevention.de
Jugend, Information, (Multi)Media ? JIM-Studie 2007 Die neueste Studie kann angefordert werden unter www.mpfs.de
4. Termine
Am Montag, 25. Februar 2008, 18.00 Uhr, lädt die Universität Köln (Hörsaal XXI,Hauptgebäude) Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln (Lindenthal) zu einem Film u. Gesprächsabend mit der Vorstellung des Projekts: ?Sprache gegen Gewalt? ein. Referent: Dirk Heinrichs, Schauspieler, Köln, Weitere Informationen unter: www.sprachegegengewalt.de Gäste sind ? wie stets ? willkommen.
10. bis 11. März 2008 Konferenz ?Standards for Victims of Terrorism? Tilburg University, Niederlande
Mehr unter www.tilburgunuversity.nl
5. Verschiedenes
Folgende DFK-Publikationen können bei der Geschäftsstelle (E-Mail: dfk@kriminalpraevention.de) angefordert oder auf unserer Homepage http://www.kriminalpraevention.de unter "Service/Downloads/DFK-Publika- tionen" als pdf-Dokumente heruntergeladen werden:
- Internet-Devianz
- Die Rolle und Wirkung des Sports in der Kinder- und Jugendgewaltprävention
- Leitfaden Impulse für das kommunale Präventionsmanagement
- Präventionswirkung von Sicherheitstechnik zum Einbruchschutz - Workshopdokumentation
- Die Wirksamkeit der Videoüberwachung
- Präventionseffekte sozialer Kompetenztrainings für Kinder
- Förderung von Vernetzung und Kooperation insbesondere durch Aus-, Fort- und Weiterbildung
am Beispiel von Polizei und Jugendsozialarbeit in der Gewaltprävention
- Wirksamkeit technischer Einbruchsprävention bei Wohn- und Geschäftsobjekten - Eine Untersuchung
unter besonderer Berücksichtigung von aktuellem Täterwissen
> Kurzfassung des Projektberichts
> Einbruchdiebstähle in der kriminologischen Literatur
> Auswertung der Polizeilichen Kriminalstatistik
> Polizeiliche Sonderauswertung
- Symposium Biometrie und Flughafensicherheit
- Airport-Security - Biometrische Applikationen zur Verbesserung der Sicherheit auf Flughäfen - Ein Diskussionsbeitrag (nur als pdf-Dokument)
- Ergebnisse des Forschungsprojektes "Primäre Prävention von Gewalt gegen
Gruppenangehörige -insbesondere: junge Menschen"
> Vorwort der Bundesministerin der Justiz Brigitte Zypries
> Endbericht der Arbeitsgruppe
> Empfehlungen der Arbeitsgruppe (Kurzfassung)
> Empfehlungen der Arbeitsgruppe (Langfassung)
> Maßnahmen zur Kriminalitätsprävention im Bereich Hasskriminalität unter besonderer Berücksichtigung
primär präventiver Maßnahmen
> Hasskriminalität: Ein Überblick aus kriminologischer Sicht
> Workshop Reader: Prävention von Hate Crime in Deutschland
> Tagungsband zum Symposium "Primäre Prävention von Gewalt gegen Gruppenangehörige: nationale
und internationale Erfahrungen mit Präventionsstrategien zur Verhütung von Hasskriminalität"
(nur als pdf-Dokumente)
- Prävention von Gewalt gegen alte Menschen - private Initiativen
- Hingehen statt wegsehen - Mitmachen statt Rumstehen -
Das erste Bonner Präventionsspektakel vom 26. Juli 2003 - Teil 1: Dokumentation der Veranstaltung
- Konzepte der Gewalt- und Kriminalprävention sowie der Verkehrssicherheit - Kinder stark machen... -
Teil 2: Hintergrundinformationen zum Bonner Präventionsspektakel (nur als Druckwerk)
- Sackgasse Gewalt? Erziehung, Prävention, Auswege, Lösungen - Ergebnisse einer Fachtagung
- Interdisziplinäre und kriminalpräventive Maßnahmen im Migrationsprozess am Beispiel türkischstämmiger
Jugendlicher - Eine Tagungsdokumentation
- Arbeitskreis Kriminalprävention und Biometrie - Eine Workshop-Dokumentation
Die DFK-Jahresberichte können ebenfalls bei der Geschäftsstelle angefordert oder auf unserer Homepage unter "Stiftung/Jahresberichte" als pdf-Dokumente heruntergeladen werden.
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Der DFK-NEWSLETTER ist ein Produkt der DFK-Geschäftsstelle und kann unter der DFK-Homepage: http://www.kriminalpraevention.de abonniert werden. Bei Darstellungsproblemen kontaktieren Sie bitte unsere Administratorin Margarete Vierjahn unter der E-Mail-Adresse: margarete.vierjahn@kriminalpraevention.de Um den DFK-Newsletter abzumelden, schreiben Sie eine Mail an: dfk@kriminalpraevention.de
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